Progressive Rockmusik ist zweierlei – einerseits progressiv, also fortschreitend, und andererseits Rockmusik. Warum TENHI also progressive Rockmusik in ihren Songs haben sollen, oder zumindest Einflüsse davon, vermag sich mir beim besten Willen nicht zu erschließen. Auch diverse, vom Label beschworene „Ethno-Einflüsse“ höre ich nicht. Stattdessen vernehme ich drei Stücke, von denen eines höchstens Intro-Qualität besitzt, die eine Spanne von ruhiger, sphärischer Musik bis hin zu ruhiger, sphärischer Musik abdecken. Wobei ich mir noch nicht sicher bin, ob da wirklich etwas (atmo)sphärisch ist, eigentlich ist alles nur eines: langweilig nämlich. Die Finnen TENHI haben sich offenbar vorgenommen, das Nichts zu vertonen. „Tuulennostatus“ grummelt blubbernd vor sich hin, „Kielo“ erstickt in sich stetig wiederholenden Klavierharmonien, und „Ciwenkierto“ ist auch nicht besser. Meine Güte, wo ist die Magie eines „Laulum Sinulle“, des Höhepunkts des Debütalbums „Kauan“, geblieben, wo diese wunderschön melancholische Folk-Atmosphäre? Was soll „airut:ciwi“ sein? Nun, wahrscheinlich eine Art Soundtrack für besinnliche Stunden – aber dann sollte man wenigstens dafür sorgen, daß man beim Hören sich nicht nur noch aufs Schlafen besinnt. Schade. Wirklich schade. Denn natürlich können TENHI auch anders. Und so hoffe ich beim Nachfolger von „Kauan“ auf eine deutliche Steigerung und eine Besinnung auf echte Songs anstelle solcher langweiligen Klangcollagen.
Spielzeit: ca. 19:00 Min.
Line-Up:
tyko saariko, ilmari issakainen, ilkka salminen, eleonora lundell, veera partanen
Label: Prophecy Productions
Tracklist:
1. Tuulennostatus
2. Kielo
3. Ciwenkierto