TROUBLE: Simple mind condition

TROUBLE-Fans haben "Simple mind condition" eh schon seit Monaten in Dauerrotation. Wer diese gutlaunige Doom-Power noch nicht kennt, der kann die Band mit diesem neuen Album ohne Zweifel für sich entdecken.

Neues Futter für die Hippie-Psychedelic-Doom-Fraktion. Na ja, das nunmehr neunte Album von TROUBLE ist bereits im Sommer erschienen. Aber bedenkt man, dass die Band aus Chicago ihre Fans geschlagene 12 Jahre warten ließ… Abgesehen von der Live-CD/DVD vom letzten Jahr, einer kürzlich erschienen Raritätensammlung mit Demos und Liveaufnahmen und dem Warten auf die immer wieder verschobenen Umplugged-Scheibe (die nun endlich erschienen ist) war es absolut ruhig um die Doompioniere.

Das ist nun endlich vorbei, im Vorfeld aufgekommene Befürchtungen, TROUBLE könnten nach so langer Auszeit nicht mehr an alte Stärken anknüpfen, wurden mit den Livekonzerten letztes Jahr und nun mit Simple mind condition ohne Zweifel weggedoomt. TROUBLE brauchen ja den Doom nicht neu erfinden, da sie selbst ihre eigene Schublade eingerichtet haben und damit, sei es mit dem metallische Power-Doom früher Tage oder dem freakigen Hippie-Doom der letzten Alben, die komplette Szene maßgeblich geprägt haben. Als Auftakt gibt es gleich überraschend Goin´ home, eine groovestarke Hymne, die auf der limitierten EP One fort he road von 1994 zu versauern drohte. Von diesem stampfenden, richtiggehend fröhlichen Groove gibt es wieder reichlich zu hören und zu fühlen. Mal klauen sie ein Riff von NAZARETH (Hair of a dog?) wie beim starken Mindbender, rocken swingend Picture of life, stillsitzen geht hier gar nicht. Mal schickt man einen Gruß zu LED ZEPPELIN, mal rockt man energisch treibend wie bei Ride the sky. Es soll, so steht es geschrieben, sogar Schreiberlinge geben, die am 07.07.07 heiraten und mit dem laut dröhnenden Song Seven beim Standesamt vorfahren… 😉 Denn trotz der permanent durchdrückenden doomigen Vibes verbreitet der TROUBLE-Sound absolut gute Laune.

Recht überraschend schiebt man mit Arthur Brown´s whiskey bar einen hart schleichenden Depri-Song rein, der so auch noch auf der 87er Scheibe Run to the light hätte stehen können, als TROUBLE die Flower-Power noch nicht so ausgeprägt für sich entdeckt hatten.
Dazu gibt es auch wieder die passenden Flower-Power-Hippie-Balladen. After the rain erinnert vom Feeling her etwas an Memory`s Garden oder The misery shows – Act II, das zerbrechlich traurige The beginning of sorrows hingegen könnte auch auf dem LID-Album In the mushroom stehen, das Sänger Eric Wagner unter anderem mit ANATHEMAs Daniel Cavanagh aufgenommen hat. Schwere Gitarren zerreißen die depressive Stimmung, um den Song mit einem simplen Riff hartnäckig zum Höhepunkt zu treiben. Hier wird mit einfachsten Mitteln das erreicht, wofür manch andere Bands ein ganzes Orchester einbauen müssen. Wie gewohnt gibt es packende Riffs bis zum Abwinken, klasse Soli und die charismatische Stimme von Eric Wagner wirkt vielleicht etwas älter, aber absolut nicht müde oder verbraucht.

Nimmt man mal die ganz psychedelische Seite vom letzten Album Plastic green head beiseite, so schaffen es TROUBLE tatsächlich, ihre besten Momente ihrer letzten drei Scheiben zu bündeln und melden sich mit einem blumigen Paukenschlag zurück, der die TROUBLE-Fans zum kollektiven Ausrasten bringen dürfte. Aber die haben Simple mind condition eh schon seit Monaten in Dauerrotation. Wer die gutlaunige Doom-Power von TROUBLE noch nicht kennt, der kann die Band mit diesem neuen Album ohne Zweifel für sich entdecken. Reinhören!

Veröffentlichungstermin: 01.06.2007

Spielzeit: 46:09 Min.

Line-Up:
Eric Wagner – Vocals
Bruce Franklin – Guitars
Rick Wartel – Guitars
Chuck Robinson – Bass
Jeff Olson – Drums, Piano

Produziert von Vincent Wojno und Trouble
Label: Escapi Music

Homepage: http://www.newtrouble.com

Email: trouble@newtrouble.com

Tracklist:
1. Goin´ home
2. Mindbender
3. Seven
4. Pictures of life
5. After the rain
6. Trouble maker
7. Arthur Brown´s whiskey bar
8. Ride the sky
9. If I only had a reason
10. The beginning of sorrows

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