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THYRANE: The Spirit Of Rebellion

Keyboard Black Metal-Hörerlebnis aus finnischen Gefilden…

Obwohl ja THYRANEs neuer Longplayer “The Spirit of Rebellion” mit dem viel zu oft gehörten, übersetzten Nietzsche Zitat “God is dead” beginnt, zeigt sich dieser Silberling mit deutlich mehr Fantasie zusammengeschustert als das Anfangszitat. Produziert wurde dieses finnische Schwarzmetallerwerk in überzeugender, guter Qualität in den Tico-Tico Studios, ein Umstand den man so ziemlich in jeder Minute heraushören kann. THYRANEs Musik bringt zwar kaum neue Einflüsse in den mit Keyboards angereicherten Black Metal, doch die abwechslungsreichen Songs können durchweg als Hörgenuss bezeichnet werden: Prügelsequenzen ohne Keyboardflächen wechseln sich mit groovigen Gitarrenparts und geschickt eingesetzten Keyboards ab, wer THE KOVENANT mag, wird THYRANE durchaus nicht abgeneigt sein (vorausgesetzt man hörte sich KOVENANT nicht nur wegen HELLHAMMER an ).

Als erster Anspieltipp mag sicher das groovige “Crushing defeat of the triune godhead” dienen, bei dem die Gitarren die Hauptrolle übernehmen und zielsicher durch den Song führen – die Tonfolgen sind verspielt und ungewohnt, der Einsatz des Keyboards wohl dosiert (also weder Dauer-Pop-Geklimper noch eine Fläche, die alles erdrückt) und das Wiederkehren der Melodien sorgt dafür, dass dieser Song sich besser im Kopf festsetzt (was der Titel wohl eher nicht würde). “Words of the prophet” ist dann das Werk, das die Tempolimits wohl am ehesten setzt – gerader, musikalischer Krach mit Keyboards, der durch seine Einfachheit durchaus seinen Reiz hat (nach dem Motto: Musik an, Verstand aus).

THYRANE zeigen, dass guter Keyboard-Black-Metal auch aus Finnland kommen kann

Durch die ganze CD zieht sich eine solide Gitarrenarbeit, keine unkontrollierten Quietscher, keine Staubsaugerverstärker, ein Solo hier und da – und vor allem: Es groovt. Leider kommt dabei der Bass ein bisschen zu kurz, der wohl nur als Fundament benutzt wird und so kaum aus dem Schatten der Gitarren herauszutreten vermag. Die Keyboards sind, wie vorhin schon erwähnt, stets gescheit eingesetzt, bleiben im Rahmen der gewohnten Sounds (also keine Experimente) und ordnen sich klar den Gitarren unter. Dazu gesellen sich die getriggerten Drums und Gekreische im tieferen Bereich (wo noch Männer anzutreffen sind statt gestresste Eunuchen), das sich nicht allzu sehr im Vordergrund befindet.

Alles in allem ein gelungenes Werk für alle, die schon immer fanden, dass die Gitarren beim Black Metal im Vordergrund stehen, weil Gott eh tot ist und nun die Gitarre lebt – oder für jene, die sich davon überzeugen möchten, dass guter Keyboard Black Metal sehr wohl aus Finnland kommen kann… hoffen wir, dass THYRANE auch bald on stage bewundert werden können in unseren Gefilden!!!

Spielzeit: 38:00 Min.

Line-Up:

Daemon:Bass
Avather:Guiar
Blastmor:Vocals, Guitars&Drums
Hannamari Pörhö:Keys (Sessionmusiker)
Jaakko Syynimaa:Synths (Sessionmusiker)

Produziert von Ahti Kortelainen
Label: Spikefarm

THYRANE “The Spirit Of Rebellion” Tracklist

  1. Insidious dream of inhuman fear
  2. Soulless and broken
  3. Chaotic profane phenomena
  4. Crushing defeat of the triune godhead
  5. Thy world inverted
  6. Words of the prophet
  7. Blindfolded
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