WOBURN HOUSE: Message To Ourselves Outside The Dreaming Machine

Barrieren, Angst und Faulheit – alles Dinge, die man für den Genuss dieser vier Stücke, die ineinander fließend eine Spielzeit von fast einer Stunde erreichen, von sich schleudern muss.

WOBURN HOUSE beginnen ihre Reise mit einem Filmzitat aus Linklaters Waking Life, in welchem Fragen nach Potential, hemmenden Barrieren, Angst und Faulheit der Menschen aufgeworfen werden. Passende Fragen, denn in diesem Intro zeigt sich bereits, was Message To Ourselves Outside The Dreaming Machine von seinem Hörer verlangt. Barrieren, Angst und Faulheit – alles Dinge, die man für den Genuss dieser vier Stücke, die ineinander fließend eine Spielzeit von fast einer Stunde erreichen, von sich schleudern muss. Denn nur so entfaltet sich das Potential dieses Werkes. Dieses hüllt den Hörer ein, in düstere, progressive und widerspenstige Metalklänge.

Diese begegnen ihrem Publikum in einer guten Produktion, für welche sich Armin Rave verantwortlich zeichnet, der auch den stilistisch überhaupt nicht artverwandten DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT auf Hora Nocturna ein amtliches Soundgewand verpasst hatte. Alles ist dort, wo es zu sein hat, die Gitarren zeigen ihre vielen Gesichter, mal roh verschroben, mal zart und unverzerrt. Und bereits beim Einsetzen der ersten Klänge merkt man, hier sind keine unbedarften Frischlinge am Werk, vielmehr erforschen hier unter anderem Mitglieder von Formationen wie KLABAUTAMANN ungewohnte Klangwelten. Leicht verdaulich sind WOBURN HOUSE zu keiner Sekunde, lieber widmet man sich mal wuchtig, mal verletzlich komplexen Songs, die auch unheimliche, beklemmende Formen annehmen.

Einzelne dieser mächtig wirkenden Songs herauszupicken, gestaltet sich als unmöglich. Wenn Motor in doomige Gefilde taucht und sich schleppende Beklemmung ausbreitet, wenn Shelter mit einer schlichten, aber effektiven Bassline eine unheimliche Stimmung entfacht – dann gibt man sich dieser Atmosphäre hin, in der die Songgrenzen sowieso nebensächlich werden. Die Vocals treten nur sporadisch auf, wirken jedoch stets passend, egal ob nun in der Gestalt des cleanen Gesangs oder der heiseren Schreie. Will man denn gesamthaft Parallelen herbeiziehen, so dürften OPETH oder auch ANATHEMA genannt werden, doch macht das deutsche Trio nicht den Fehler, blind irgendwelchen Vorbildern nachzueifern.

Message To Ourselves Outside The Dreaming Machine erweist sich somit vom ungewöhnlichen, gelungenen Cover-Artwork bis zur mächtigen, fesselnden Musik als äußerst reizvolles, nicht alltägliches Werk. Melancholische Querdenker sollten hier beherzt zugreifen!

Veröffentlichungstermin: 2006

Spielzeit: 54:31 Min.

Line-Up:
Florian Toyka (KLABAUTAMANN, ISLAND): Drums
Christian Kolf (ISLAND, VALBORG, ORBO): Gitarren, Vocals
Fabian Fabian (GRIESGRAM, ORBO): Bass, Vocals

Produziert von Armin Rave
Label: Paradigms Records

Homepage: http://www.woburnhouse.net

Tracklist:
1. River
2. Motor
3. Shelter
4. Cord

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