Mit ihrem sehr ansprechend präsentierten zweiten Album kommen die Schweizer PYLON über die Berge gerollt. Nicht immer ganz ernst dem Thema Tod gewidmet, hat man eine ordentliche Portion knarzigen Doom der traditionellen Art mitgebracht.
Deutlich an Bands wie SAINT VITUS, PENTAGRAM und natürlich BLACK SABBATH orientiert, kann man den geneigten Doomer recht schnell glücklich machen. Zu fuzzig-knurrigem SG-Sound wippt das Haupt schnell mit beim spaßigen Anaconda oder dem sehr an bedrohlich schleichende SAINT VITUS erinnernde Falling into the sun. Dazu ein paar instrumentale Nummern, durch verstärkten Keyboardeinsatz wandert man zum Ende der Scheibe hin etwas Richtung finsteren Psychedelic-Rock. Weitere Abwechslung bringen die Vocals der drei Pylonen, die zwar nicht immer gut sind, aber zur Stimmung des jeweiligen Songs passen. Sicher, musikalisch haut einen das Gebotene nicht immer um, speziell die Soli lassen noch ein paar Wünsche offen. Auch liegen PYLON im Beat oft diese ganz kleine Nuance daneben, die von den Vorbildern so genial ausgespielt wird und diesen einzigartig coolen Groove erzeugt, dem man sich nicht verwehren kann. Aber die in klassischer Dreierbesetzung aufspielende Band um die Quam Libet-Labelbosse Mat und Jan liefert letztendlich eine gute Scheibe ab: Ideen und Stimmung passen, rundum macht The eternal wedding band viel Spaß im doomigen Sinne und dürfte bei den traditionellen/70iger-Doomern reichlich Freunde finden. Denn die Schwächen treten nach einigen Durchläufen in den Hintergrund, geben den Raum frei für einige tolle Songs mit teils starken Melodien und lassen die CD öfter im Player verweilen als man es beim ersten Durchlauf erwartet hätte. Dazu gibt es noch ein nettes Video zum Instrumental 2046.
Für Old School-Doomer absolut empfehlenswert!
Veröffentlichungstermin: September 2006
Spielzeit: 55:13 Min.
Line-Up:
Matt Brand – Guitar, Vocals
Jan Thomas – Bass, Vocals
Tinu Christen – Drums, Vocals
Produziert von Sven Gächter & Pylon
Label: Quam Libet Records
Homepage: http://www.pylon-doom.net
Tracklist:
1. And thus it ends
2. Anaconda
3. Falling into the sun
4. Cannibal coronal mass ejection
5. A walk through wonderland
6. 2046
7. The cold mirror / Fields of sorrow
8. In from the futile fields
9. L´épée dans mon coeur
10. Checkmate 64
11. To my brethern
12. Dementia
2046 (Video)