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SPOCK´S BEARD: Spock´s Beard

Die Band überrascht mit einem ungemein abwechslungsreichen Progrock-Album. Es gleicht einer Stilachterbahnfahrt, in deren Verlauf es einige äußerst gelungene Songs zu hören gibt.

SPOCK´S BEARD drehen endgültig durch und liefern ein Album ab, auf dem alles geht: Frickel-Overkill, Gänsehaut-Atmosphäre, Auf-die-12-Rock. Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen. Viel wichtiger ist allerdings die Tatsache, dass es im Verlauf der Stilachterbahnfahrt einige äußerst gelungene Songs zu hören gibt.

Im ersten Moment erschlägt einen das Album förmlich. Der exzellente Opener On A Perfect Day erinnert mit seinen hochmelodischen Gesangslinien zwar noch stark an Octane. Doch danach bricht die Hölle los: Das Quartett schüttelt mit Skeletons At The Feast ein Instrumental auf spieltechnischem Höchstniveau aus dem Ärmel, rockt mit Is This Love nach vorne los, wie eine Hardrockband in den frühen 70ern, streichelt mit dem TOTO-lastigen All That´s Left die Seele, mischt bei With Your Kiss modernere Ansätze mit Stadionrock und akustischen LED ZEPPELIN-Referenzen.

Schon nach einer halben Stunde rauchen die Ohren. Doch SPOCK´S BEARD kommen jetzt erst richtig in Fahrt. Mal psychedelisch, mal ruhig, mal verzwickt, mal rockig, mal japanisch, mal minimalistisch – wie ein musikalisches Kaleidoskop entfaltet sich das Album. The Slow Crash Landing Man verbreitet zwischendurch eine ausgesprochen nachdenkliche Stimmung, ehe bei Wherever You Stand wieder aufgedreht wird. Dreaming In The Age Of Answers klingt verdächtig nach Don’t You (Forget About Me) (SIMPLE MINDS), während andere Passagen des überlangen As Far As The Mind Can See etwas an die frühen Werke der Band erinnern. Nick D´Virgilios Gesang, der auf Octane noch über weite Strecken im Vordergrund stand, vermag insgesamt eher wenig Akzente zu setzen. Einzig bei der Ballade Hereafter und dem bereits erwähnten Opener kommt seine facettenreiche Stimme richtig zur Geltung.

Es steht außer Frage, dass jeder Fan auf diesem Album einen (oder mehrere) Skip-Kandidaten findet. Der Clue ist jedoch der, dass es bei jedem ein anderer Song sein wird. Das mittlerweile neunte Studioalbum von SPOCK´S BEARD ist folglich sicherlich nicht perfekt, aber doch sehr gut. Denn einmal liefert die Band eine zeitgemäße Progrock-Scheibe ab, bei der man selbst die Einteilung in Albumtracks und Bonusmaterial mittels Songprogrammierung am CD-Spieler vornehmen darf.

Veröffentlichungstermin: 17.11.2006

Spielzeit: 77:11 Min.

Line-Up:
Nick D´Virgilio: Gesang, Schlagzeug, Gitarre
Alan Morse: Gitarre, Gesang
Dave Meros Bass
Ryo Okumoto: Keyboard

Produziert von SPOCK´S BEARD
Label: Inside Out

Homepage: http://www.spocksbeard.com

Tracklist:
1. On A Perfect Day
2. Skeletons At The Feast
3. Is This Love
4. All That´s Left
5. With Your Kiss
6. Sometimes They Stay, Sometimes They Go
7. The Slow Crash Landing Man
8. Wherever You Stand
9. Hereafter

As Far As The Mind Can See
10. part 1 – Dreaming In The Age Of Answers
11. part 2 – Here´s A Man
12. part 3 – They Know We Know
13. part 4 – Stream Of Unconsciousness

14. Rearranged

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