EKTOMORF: Outcast

Motherfucking Stammestanz in Bestform!

Hier ist sie also, die neue Platte der Brachial-Tribal-Götter und Oberchefs aller Motherfucking-Sager: EKTOMORF. Da weiß man, was man kriegt, oder? Aber: Angekündigt war ja ein Akustik-Song.
Experimente bei EKTOMORF? Eine Ballade?? Wie soll das denn gehen? Und doch, es gibt einen Song mit Akustik-Gitarre und Sitar auf dieser Platte. Ohne verzerrte Gitarren. Was klingt wie eine Drohung, erweist sich allein schon durch das herrliche Gebrüll als einer der stärksten Songs auf einer starken Platte. Man muss halt nur das Schlagzeug direkt neben dem Lagerfeuer aufbauen und dann geht auch so etwas. Und man bekommt doch, was man erwartet.
Das Fazit gleich noch vorneweg: EKTOMORF haben es erneut geschafft, mit der gleichen Handvoll Akkorde eine klasse Platte zu machen! Erstaunlich! Irgendwie schaffen es die Ungarn, so viel Wut und Kraft in ihre Songs zu legen, dass Langeweile zu keiner Zeit aufkommen will, obwohl sie eigentlich immer dasselbe spielen. Also her mit den parolenhaften Texten und den motherfucking Mooosh-Pits auf den kommenden Konzerten! Ein Song wie I choke mit seiner brachialen, archaischen Kraft wird jede Halle zum Kochen bringen. Motherfucking Stammestanz. Und von diesem Kaliber gibt es so einiges auf der Platte. Groove ohne Ende, 2-Akkord-Geschrammel, Hüpf-Parts, alles wie immer, nur noch einmal besser. I confront my Enemies – Geil! Das schnelle Ambush in the Night – Hammer! Hell is here – Super! Einzig die Coverversion von PRODIGYs Fuel my Fire hätte es jetzt nicht unbedingt gebraucht, denn gegenüber den eigenen Songs fällt sie in punkto Intensität doch deutlich ab. Aber naja…
Solange Sänger und Gitarrist Zoltan noch von irgendjemand gehaßt wird, müssen wir uns wahrscheinlich auch für die Zukunft keine Sorgen machen, denn wie singt er im Titeltrack: Your hate will make me stronger. Das ist im Endeffekt auch der Punkt, der diese Band so stark macht: Kampf!! Und das Arsenal ist prall gefüllt mit tiefsitzenden Powerchords und wuchtigen Drums. Diese Waffen waren bisher tödlich für alle fucking Enemies und sie sind es mehr denn je. EKTOMORF spielen die Marschmusik zur Rebellion der Unterdrückten und Außenseiter. Und aufgrund ihrer Erfahrungen mit Unterdrückung als Sinti und Roma in Ungarn (und das wäre hier auch nicht anders gewesen) sind sie überzeugend in ihrem Kampf. Das ist vielleicht auch der Unterschied zu allen anderen Bands, die versuchen, mit der gleichen Handvoll Akkorde ähnliche Musik zu machen und scheitern. Musik besteht eben doch aus Emotionen und nicht aus Technik und deswegen schafft es diese Band auch immer wieder mit einem Mindestaufwand an Technik und einem Maximum an Emotionen eine mitreißende Platte zu machen. Die durchaus vorhandene Steigerung gegenüber den vorherigen Platten liegt nicht im Songwriting oder der Bedienung der Instrumente, sondern in der Tatsache, dass sie es dieses mal noch besser verstanden haben, ihre Aggression in den Computer zu holzen und direkt auf eine CD zu bannen. Der massive, aber nicht übertriebene Sound von Tue Madsen und das gesteigerte Selbstbewußtsein der Band nach der erfolgreich absovierten Headliner-Tournee dürften ein Übriges dazu beigetragen haben. EKTOMORF haben sich keinen Deut verändert, sind aber stärker als jemals zuvor und haben die beste Platte ihrer Karriere vorgelegt. Fuck Yes!

Veröffentlichungstermin: 27.10.2006

Spielzeit: 38:53 Min.

Line-Up:
Zoltan Farkas – Vocals, Guitar
Tamas Schrottner – Guitar
Csaba Farkas – Drums
Jozsef Szakacs – Drums

Produziert von Tue Madsen
Label: Nuclear Blast

Homepage: http://www.ektomorf.com/

Tracklist:
1. Outcast
2. I choke
3. Ambush in the Night
4. I´m against
5. We rise
6. Red I
7. Who can I trust (Prayer)
8. Leave me alone
9. Fuel my Fire
10.I confront my Enemies
11.Hell is here
12.Chamunda

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