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RINDERWAHNSINN: Kampf Der Welten

RINDERWAHNSINN sind anders – in mehrerlei Hinsicht. Sie bieten Musik mit hintergründigen Texten – aber von Metal kaum eine Spur. Und das alles macht “Kampf der Welten” so interessant…

RINDERWAHNSINN sind anders – in mehrerlei Hinsicht. RINDERWAHNSINN haben zum Beispiel deutsche Texte – Texte übrigens, welche sich nicht reimen. Auch musikalisch unterscheiden sich RINDERWAHNSINN recht stark von dem, was normalerweise bei einem Magazin wie vampster besprochen wird. RINDERWAHNSINN haben zwar einen brachialen Sound, sind aber eher auf dem Gebiet des deutschsprachigen Punk einzuordnen – am ehesten vergleichbar mit alten Helden wie EA80 oder RAZZIA, nur etwas moderner im Sound und mit einzelnen Crossover-Anleihen. Also Musik mit hintergründigen Texten und weit ab vom üblichen Drei-Akkorde-Punk-Klischee. Von Metal kaum eine Spur – aber das alles macht “Kampf der Welten” so interessant.

Die Musik von RINDERWAHNSINN lebt in erster Linie von Frank Simons Gesang, er prägt die Songs und steht klar im Vordergrund. Wobei “Gesang” der falsche Ausdruck ist. Die Texte sind teilweise Aufruf, stellenweise Selbstgespräch, manchmal klingen sie wie ein Tagebucheintrag, meistens sind es aber eindrücklich gesprochene Geschichten, erzählt auf eine mal bedrückende, mal kranke, mal aufputschende Art und Weise, die viel Platz zur Interpretation bieten und dem Hörer viel Raum für eigene Gedanken lassen.

Die Wurzeln von “Kampf der Welten” liegen scheinbar im achtziger Jahre Deutschpunk

Dass “Kampf der Welten” großen Anklang in der Metal-Szene finden wird, wage ich zu bezweifeln, dafür sind sie zu weit weg von der Metal-Norm, auf abgestoppte Gitarrenriffs (außer beim grandiosen Anfang von “300 PS”), quietschende Soli oder gar zweistimmige Gitarrenmelodien kann man nicht hoffen. Vielmehr scheinen die Wurzeln im achtziger Jahre Deutschpunk zu liegen, was mit dem druckvollen und modernen Sound eine recht interessante Mischung ergibt. Dazu passt dann auch das gelungene IDEAL-Cover „Telepathie“, das sich sowohl textlich als auch durch den neuen Sound perfekt in „Kampf der Welten“ einfügt.

“Kampf der Welten” ist übrigens schon das vierte RINDERWAHNSINN-Album. 1994 erschien das Debüt “B.R.E.T.T”, ’96 und ’97 folgten noch zwei Alben. Da ich sie nicht kenne, kann ich leider nicht auf die Entwicklung eingehen oder Vergleiche ziehen – aber vielleicht kennt von euch ja jemand die Band und kann mir was im Anhang an dieses Review darüber sagen.

RINDERWAHNSINN “Kampf der Welten” Tracklist

  1. Klangritual
  2. Kampf der Welten
  3. Telepathie
  4. 300 PS
  5. Traum und Wirklichkeit
  6. Seele
  7. Es liegt an euch
  8. Rosendornen
  9. Häutung
  10. Wachs und Blut
  11. Der Pedant
  12. Bewusstsein

Line-Up:

Frank Simon – Gesang
Aren Emirze – Gitarre
Christos Aidonopoulos – Bass
Tim Stüben – Schlagzeug

Spielzeit: 31:40

VÖ: Oktober 2000

Produzent: Aren Emirze & Peter Deimel

Label: BluNoise

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