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TRINAKRIUS: Sancta Inquisitio

Traditioneller Doom Metal aus Süditalien, der trotz inbrünstigem Sänger dem Genre keine neuen Impulse gibt.

Eine nicht gerade kleine Verwunderung nahm von mir Besitz, als ich mich für das Album der italienischen Doom-Formation TRINAKRIUS eintrug. Schließlich haben wir in unseren Redaktionsreihen eine Reihe echterer Doom-Brüder, denen eine Besprechung zu Sancta Inquisitio eher zu Gesicht gestanden wäre. Doch vielleicht haben die Kollegen schon genügend CANDLEMASS– und Co.-Alben in ihren Regalen stehen, so dass sie auf einen weiteren Klon großzügig verzichten können. Denn TRINAKRIUS geben dem klassischen Doom Metal nur wenig frische Impulse.

Aber drehen wir das Rad der Zeit kurzzeitig zurück, schließlich formierten sich die Süditaliener bereits vor über zehn Jahren zum ersten Mal. Lange hielt die erste Bandformation nicht und TRINAKRIUS verschwanden nach einer Demo-EP wieder in der Versenkung. Doch 2002 startete das Quintett erneut durch und hat nun mit Sancta Inquisitio das Debütalbum vorgelegt. Der langen Bandgeschichte Rechnung tragend, verzeichnet auch das Album eine lange und zweigeteilte Einleitung. Zuerst wird Sancta Inquisitio mit schönem sakralen Gesang und einem Erzähler eingeleitet und auch das darauf folgende Intrinakrius bleibt in den Kirchengemäuern hängen und klingt wie eine Symbiose aus erzähltem Intro und erstem Song. Doch ab Track 3 wird der echte Songreigen eröffnet. Und eigentlich müsste man zur Musik nicht viele Worte verlieren, lässt sie doch keine Zweifel aufkommen, um was es sich dabei handelt. Doom pur mit wahrscheinlich Herkunfts-bedingtem Power Metal-Einschlag. TRINAKRIUS machen in beinahe allen Belangen ordentlich ihre Hausarbeit: schleppende Rhythmen, einprägsame Refrains und einige Gitarren-Soli. Das klingt alles ganz gut und schlüssig, aber lässt im Endeffekt nicht jene Anziehungskraft wirken, die etwa elitäre Doom-Größen wie COUNT RAVEN und SOLITUDE AETURNUS seinerzeit in Kraft setzen konnten.

Was bei TRINAKRIUS – nicht wertend gemeint – heraussticht, ist der Gesang von Michele Vitrano. Dieser singt sehr vollmundig und stößt mitunter in Höhen vor, die nur mit etwas Vorsicht zu genießen sind. Das klingt nicht immer astrein. Und vor allem im halbballadigen L´ Era Del Male habe ich so meine Probleme damit. Aber Sancta Inquisitio hat mit Sicherheit stärkere Momente als es der eben angesprochene Song deutlich macht. The King´s Devils oder The Heretic etwa sind abwechslungsreiche Songs mit dem nötigen Doom-Effekt, wenn auch nicht ganz mit der gewünschten Durchschlagskraft. Schlussendlich ist Sancta Inquisitio also kein schlechtes Album, das man sich durchaus immer wieder einmal gerne anhört. Aber das war es dann auch schon, das Album gibt nichts zurück und hinterlässt somit keine emotionalen Spuren.

Ach ja, und weil wir im Anschreiben darum gebeten wurden, hier noch die Information, dass Sancta Inquisitio zum Preis von 15,50 Euro auf der Homepage von Hellion Records käuflich zu erwerben ist.

Veröffentlichungstermin: 30.01.2006

Spielzeit: 48:58 Min.

Line-Up:
Claudio Florio – Drums
Francesco Chiazzese – Guitars
Michele Vitrano – Vocals
Ezio Montalto – Guitars
Piero Orlando – Bass

Produziert von Maurizio Chiarello; recorded, engineered & mixed Claudio DiParma & Giuseppe Bondì @ Circle of Power Studios, Palermo
Label: Doom Symphony/Underground Symphony/Hellion Records

Homepage: http://www.trinakrius.it

Email-Adresse der Band: info@trinakrius.it

Tracklist:
1. Inquisantism
2. Intrinakrius
3. Hereticaust
4. The King´s Devils
5. L´ Era Del Male
6. The Heretic
7. The Maid Of Orleans
8. Delirium
9. The Executioner

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