DAWN OF PERCEPTION: Fragments [Eigenproduktion]

Knapp 35 Minuten vertrackter, anspruchsvoller Melodic Death Metal mit Tiefgang und doch ist hier nicht alles Gold was glänzt.

Das wenn mal keine angenehme Überraschung ist. Ich meine, DAWN OF PERCEPTION gibt es keine anderthalb Jahre, und schon liefern sie ein Demo ab, hinter dem sich einige alteingesessene Bands verstecken dürften. Zumindest in Sachen technischem Können macht die Band aus Thüringen keine Gefangenen. Knapp 35 Minuten vertrackter, anspruchsvoller Melodic Death Metal mit Tiefgang und doch ist hier nicht alles Gold was glänzt.

Jetzt aber mal von Anfang an. Sehr stilvoll beginnt die Scheibe mit einem atmosphärischen Intro und geht nahtlos in das noch relativ simpel gestrickte Final Prayer über, das mit melodischen Riffs und dem fetten Chorus gleich in die Vollen geht. Zum Einstieg in Ordnung, ansonsten eher unspektakulär. Besser wird es mit dem folgenden Storm Inside the Hourglass, bei dem DAWN OF PERCEPTION zeigen, was wirklich in ihnen steckt. Fesselnde Riffs, tolle Leadgitarren, sowie ein guter, komplexer Songaufbau zeigen die Band in Höchstform. Dabei schleicht sich neben dem Gekreische auch melodischer Gesang ein, etwas das die Band in Zukunft besser ausbauen sollte. Das Kreischen wirkt auf die Dauer doch eher nervig, der klare Gesang hingegen gefällt ausnahmslos.

Die folgenden Nummern fallen in dieselbe Kerbe, doch ihnen fehlt das gewisse Etwas, irgendwie wollen sie nicht so recht wirken. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Songs etwas kürzer gehalten mehr Durchschlagskraft erzielt hätten. Dann wäre, wie in Hidden Emotions, auch nicht die Aggression flöten gegangen. Besser wird es dann wieder beim zweiten Highlight der Scheibe: Unveiled Masquerade ist der ideale Rausschmeißer, atmosphärisch, spannend, verspielt, einfach toll. OPETH erreichen sie auch damit zwar noch lange nicht, aber wenn sie sich freischwimmen und ihre Idole Idole sein lassen, wird aus DAWN OF PERCEPTION noch mehr.

Alles in allem ist Fragements eine recht gelungene Scheibe, die gerade im Bereich der Gitarrenarbeit wirklich sehr viel zu bieten hat. Der Sound geht auch in Ordnung, verbessern sollte man sich dennoch im Bereich der Drums, gerade die Bassdrum kickt nicht so richtig. Freunde von anspruchsvollem Schwedenstahl sollten auf jeden Fall die Homepage der Band aufsuchen und die Hörproben begutachten. Und wenn´s gefällt, 6 € plus Porto sind wirklich angemessen für diesen ambitionierten Erstling.

Spielzeit: 33:23 Min.

Line-Up:
A. Schaffert – Vocals

B. Rodigas – Lead Guitars

S. Grollmisch – Guitars, Vocals

T. Schwarz – Vocals, Bass

A. Kose – Drums

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.dawnofperception.de

Email: mountainkingII@web.de

Tracklist:
1. Awaken

2. Final Prayer

3. Storm Inside the Hourglass

4. Fall

5. Hidden Emotions

6. Unveiled Masquerade

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