Nachträglich zum zehnjährigen Jubiläum und in Vorbereitung auf das anstehende elfte Festival veröffentlichen die Macher des Bang Your Head-Festivals dieser Tage die erste DVD zu ihrem Event. Der Doppel-DVD-Release ist dabei wirklich voll gestopft, enthält massig Highlights, lässt aber auch vieles vermissen. Best of ist eben immer relativ, nichtsdestotrotz erweckt diese Veröffentlichung den Eindruck, als wären die Macher bei der Bandauswahl wirklich ihrem eigenen Herz gefolgt.
Wichtig zu wissen: diese Best-of beginnt mit dem Jahr 2001 und somit ist gerade mal die Hälfte der Bang Your Head-Veranstaltungen auf diesem Release verewigt. Schade eigentlich, denn gerade die alten Fans des Festivals hätten sich sicherlich über einige filmische Impressionen der ersten Jahre gefreut, egal wie unprofessionell diese Aufnahmen auch gewesen wären.
Dass die Veröffentlichung dieser DVD nicht zu den großen Plänen der Veranstalter gehörte, merkt man am besten bei den Aufnahmen aus dem Jahr 2001, die allesamt noch etwas spontan und unstrukturiert wirken. Das macht aber nix, sondern steigert die Authentizität. Im Laufe der Jahre wird die Qualität der Aufnahmen dann immer besser und schön ist auch zu sehen, wie das Festival doch mit jedem Jahr noch ein Stück gewachsen ist. Die Jahre 2002 und 2004 kommen mit jeweils lediglich 3 Songs etwas kurz, aber der Platz auf einer DVD ist eben endlich. Nun könnte man natürlich darüber streiten, ob man dann unbedingt drei TWISTED SISTER-Songs braucht (2 mit der Band selbst, einen unter dem Banner DEE SNIDER), aber wer die Verbindung zwischen der Band und dem Festival kennt, der gesteht dies der DVD gerne zu. Beiträge von DORO, U.D.O., SAXON, SEBASTIAN BACH, MOTÖRHEAD oder DIO kommen erwartungsgemäß, über die Aufnahmen von CANDLEMASS, ANNIHILATOR oder DEATH ANGEL freut man sich einfach, Sachen wie MAGNUM, Y&T, oder URIAH HEEP sind doch irgendwie überraschend und über das Fehlen von Auftritten von JAG PANZER, NEVERMORE, QUEENSRYCHE oder ALICE COOPER kann man sich nur wundern. Aber so ist es halt mit Best-Ofs – man kann es niemanden Recht machen.
Neben den Liveaufnahmen gibt es zu jedem Jahr noch eine Live-Gallery, eine Backstage-Gallery und Backstagevideoaufnahmen. Gerade letztgenannte machen wirklich Spaß zum anschauen, zumal die drei Köpfe hinter dem Bang Your Head, Thomas Michel, Jagger und Horst Odermatt das Geschehen sehr relaxt und ohne Allüren dokumentieren. Schwäbisch rules! Aber auch die Backstage-Foto-Gallery hat ihren Reiz und so werden sich auch viele Besucher auf den Bildern wider finden. Hier sind wirklich schöne Impressionen vom Festival dabei und alles zusammengenommen haben die Veranstalter hier ein schönes Päckchen geschnürt, das alle Facetten des Bang Your Head beleuchtet.
Die Aufmachung und Menüführung der DVD ist einfach, aber zweckmäßig, ein kleines Booklet ist nicht selbstverständlich und somit löblich. Sicher hätte man diesen Release noch in alle Richtungen aufblasen können, aber für eine Doppel-DVD bekommt der Käufer ordentlich was geboten. Somit ist Best of-Bang Your Head keine essentielle Veröffentlichung, wer sich mit dem Großteil des Songmaterials anfreunden kann und Fan des Festivals ist, der kommt hier sicher auf seine Kosten.
Veröffentlichungstermin: 16.03.06
Label: EMS
Homepage: http://www.bang-your-head.de
Tracklist:
2001
VICIOUS RUMORS – On the Edge
ARMORED SAINT – Can U Deliver
SIX FEET UNDER – Feasting on the Blood of the Insane
URIAH HEEP – Bird of Prey
DEE SNIDER – S.M.F.
2002
CANDLEMASS – Samarithan
BONFIRE – Under Blue Skies
SAXON – Killing Ground
2003
ANNIHILATOR – Alison Hell
AXXIS – Brother Moon
BITCH – Live for the Whip
BRAINSTORM – Shiva´s Tears
DOKKEN – Braking the Chains
DIO – Rainbow in the Dark
TWISTED SISTER – I wanna Rock
OVERKILL – Necroshine
HIRAX – Bombs of Death
PINK CREAM 69 – Keep your Eye on the Twisted
SODOM – The Saw is the Law
Y&T – Dirty Girl
U.D.O. – Man & Machine
2004
DEATH ANGEL – Kill as One
MAGNUM – Kingdom of Madness
SEBASTIAN BACH – Youth Gone Wild
2005
MOTÖRHEAD – Dr. Rock
DORO – All we Are
KROKUS – Long Stick goes Boom
MIKE TRAMP´S WHITE LION – Wait
AXEL RUDI PELL – Fool Fool
TWISTED SISTER – The Price