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THEATRE OF TRAGEDY: Storm

THEATRE OF TRAGEDY nähern sich wieder ihren früheren Werken an und verzichten auf kalte Elektro-Einschübe. Vor allem "Aégis" ist als Referenz zu nennen dank der rockenden Gitarren, die extrem songdienlich auftreten. Hinzu gesellt sich ein auffälliges Piano, das immer wieder mit simplen, aber eingängigen Melodien Akzente setzt.

Mit Spannung durfte das erste Lebenszeichen der einstmals stilbestimmenden Gothic-Metaller THEATRE OF TRAGEDY nach dem Rauswurf von Liv und der Einwechslung von Nell erwartet werden. Würde Nell die von der populären Frontfrau hinterlassene Lücke füllen können? Ebenso spannend war die Frage, ob die Band weiterhin hartnäckig mit elektronischen Experimenten die alten Fans auf Distanz hält oder zurückkehrt zum Die Schöne und das Biest-Prinzip. Die Antworten fallen erfreulich leicht: Nell fügt sich nahtlos in das Klanggemälde THEATRE OF TRAGEDY ein. Dabei steht sie weder stimmlich hinter ihrer Vorgängerin zurück, noch begeht sie den Fehler, sich mit extravaganten Stimmkapriolen in den Vordergrund spielen zu wollen. Lieber kümmert sie sich zuverlässig um enorm eingängige Refrainmelodien, während ihr Gesangspartner Raymond mit seinem Sprechgesang die Verse ausgestaltet. Die Grunzstimme scheint er jedoch für immer und ewig abgelegt zu haben, was den Rückfall in allzu bekannte und ausgelutschte Gothic-Metal-Duette verhindert. Dennoch nähern sich THEATRE OF TRAGEDY ihren früheren Werken wieder an und verzichten auf kalte Elektro-Einschübe. Vor allem Aégis ist als Referenz zu nennen dank der rockenden Gitarren, die extrem songdienlich auftreten. Hinzu gesellt sich ein auffälliges Piano, das immer wieder mit simplen, aber eingängigen Melodien Akzente setzt. Doch THEATRE OF TRAGEDY sind nicht stehen geblieben oder gar rückständig geworden. Dafür sorgen die kompakten Arrangements, denn wo auf Aégis jeder Song noch ins Unendliche ausuferte und an der ungleichen Aufteilung der Gesangsanteile litt, präsentieren sich die neuen Stücke enorm dicht, schlüssig und ausbalanciert. Zwar fehlt ein Überhit, doch man sollte der Band Zeit geben, sich wieder zu festigen. Dieses Quasi-Comeback-Album klingt jedenfalls schon äußerst viel versprechend und besticht durch seine warme, harmonische Atmosphäre, die dennoch nie ins Schmalzige abdriftet.

Veröffentlichungstermin: 24.03.2006

Spielzeit: 48:16 Min.

Line-Up:
Nell Sigland – Gesang

Raymond I. Rohonyi – Gesang

Vegard K. Thorsen – Gitarre

Frank Claussen – Gitarre

Lorentz Aspen – Synthies, Klavier

Hein Frode Hansen – Schlagzeug

Produziert von Rico Darum
Label: AFM/Soulfood

Homepage: http://www.theatreoftragedy.com

Tracklist:
Storm

Silence

Ashes And Dreams

Voices

Fade

Begin & End

Senseless

Exile

Disintegration

Debris

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