TEMPLE OF BAAL: Traitors to Mankind

TEMPLE OF BAAL huldigen dem rauen Black Metal, immer kurz vor dem Sprung in die Dimension, wo es dann wirklich spannend würde…

Ein Auge auf dem Cover ist an sich nichts Neues. Doch die Franzosen von TEMPLE OF BAAL geben dem Ganzen eine interessante Note. Beim näheren Hinschauen entdeckt man in der Iris die Oberkörper von fünf Personen, welche das dezent in die Pupille eingelassene Pentagramm anbeten. Leider korrespondieren Titelschrift und Logo weniger passend mit dem hypnotischen Auge, welches allein schon ein würdiges Coverartwork für Traitors To Mankind abgegeben hätte. Zwei Jahre nach Servants Of The Beast präsentiert das infernalische Trio nun also sein zweites Werk, welches wiederum mit rohem Schwarzmetall aufwartet, der hier und da auch mal eine Schlagseite ins Thrashige aufweist.

Wie einige andere französischen Black Metal-Truppen auch, haben sich TEMPLE OF BAAL dem Produzenten Ludovic Tournier anvertraut, welcher Traitors To Mankind mit einer ein bisschen matschigen, aber ordentlichen Produktion inklusive rohe Gitarren versehen hat. Dies kommt dem räudigen Schwarzmetall der Franzosen optimal, zumal er sich gerne dann und wann ein wenig an den alten Zeiten von VENOM oder auch CARPATHIAN FOREST orientiert. In Graveyard Of Disgust kommt dann zudem etwas AETERNUS-Stimmung auf, doch TEMPLE OF BAAL machen nicht den Fehler, sich allzu einseitig an einer anderen Band zu orientieren. Aus der Reihe tanzt das beinahe rockige Under the Spell, welches mit einem sehr verzerrten Bass-Sound und frickliger Gitarrenarbeit auf sich aufmerksam macht – bisweilen beschleicht einen das Gefühl, dass die Black Metaller hier eine obskure Coverversion von sich geben, da sich dieser Song doch deutlich vom restlichen Material abhebt.

Obschon Traitors To Mankind im Großen und Ganzen nicht schlecht ist, fehlt es dem rauhen Black Metal von TEMPLE OF BAAL doch etwas an einer ganz eigenen Note. Das französische Trio gibt sich nicht zu 100% stumpfem Gebolze hin, sondern fügt immer wieder auch schleppendere Parts ein. Potenzial für spannendere Songs wäre also vorhanden, dies würde das nächste Album dann auch weiter über die Durschnittsmarke hieven.

Veröffentlichungstermin: 10.03.2006

Spielzeit: 36:36 Min.

Line-Up:
Ambduscias: Vocals, Gitarren

Arkdaemon: Bass, Backing Vocals

Antares: Drums

Produziert von Ludovic Tournier
Label: Oaken Shield / Adipocere Records

Homepage: http://temple.of.baal.free.fr

Email: amdusciastemple@hotmail.com

Tracklist:
1. Living Fleshthrone

2. Traitors To Mankind

3. Graveyard Of Disgust

4. Bleeding Thoughts

5. Under The Spell

6. Visions Of Carnage

7. Crawling In Blood And Puke

8. Bitter Days

9. Death Inquisition

10. Flames Of Baal

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