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NECROTIC FLESH: Postmortem Pleasures

Oldschool Death Metal aus Bayern, wie er vor 15 Jahren auf dem Plattenteller hätte liegen können.

Manch alter Death Metal-Haudegen kann heutzutage dem technisch versierten Death Metal mit all seinen detaillierten Facetten, seiner musikalischen wie textlichen Doppelbödigkeit und vielem anderen mehr einfach nichts abgewinnen. Wo ist der straighte, gute alte Death Metal, der einfach nur geknüppelt wird, bei dem man schon anhand des Covers sagen kann – Hell yeah, da ist Death Metal drauf und bei welchem die Texte einfach nur von blood, pus und gastric juice triefen? Unter anderem ist der gute alte Death Metal noch in Bayern zu finden. Traditionsbewusst wie der Freistaat gehen NECROTIC FLESH zu Werke und liefern mit ihrer MCD Postmortem Pleasures ein Stück aufgewärmter Musikgeschichte, indem beim Hören des Albums ohne Zweifel Parallelen zu den Helden der Jugendzeit gezogen werden können. In den schnelleren Passagen fühlt man sich etwas an CANNIBAL CORPSE erinnert, während man beim Gesang und den schleppenden Abschnitten stellenweise an PUNGENT STENCH zurückdeckt, deren Namen die Bayern sogar in den Text des Openers mit eingebunden haben. Und selbst die Produktion klingt so, wie eine Oldschool-Scheibe zu klingen hat. Hätte man also Postmortem Pleasures vor 15 Jahren auf den Plattenteller geworfen, so hätte der Hörer bestimmt keinen Verdacht geschöpft, dass die Platte einen Zeitsprung absolviert hat.

Irgendwie macht es schon wieder Spaß, eine derartig alte Mucke wieder anzuhören, und NECROTIC FLESH erfüllen dabei alle Klischees, die der damalige Fan von allerlei gory Death Metal-Bands mit dem Genre assoziiert. Musikalisch ist Postmortem Pleasures auf Dauer (falls man bei einer Spielzeit von rund 25 Minuten überhaupt davon sprechen kann) etwas eintönig, was vor allem an den wenig vorhandenen Variationen in Bezug auf Gitarre (kaum Soli) und den oldschoolig monotonen Vocals liegt. Und trotzdem: die ganzen alten Death Metal-Haudegen sollten ein Ohr riskieren, denn spätestens nach den ersten Takten und Textzeilen verspürt man einen gewissen Drang, die alten Platten wieder einmal aus ihren Kartons zu fischen.

Veröffentlichungstermin: 19.10.2005

Spielzeit: 25:31 Min.

Line-Up:
Jürgen Werse – Vocals & Bass

Tobias Liesaus – Drums

Stephan Wilhelm – Guitars & Vocals

Produziert von Andy Fritsch & NECROTIC FLESH
Label: MDD Records

Homepage: http://www.necroticflesh.de

Email-Adresse der Band: necromaniac@t-online.de

Tracklist:
1. Postmortem Pleasures (Intro)

2. Prenatal Decomposed

3. Necrotic Flesh

4. Coprophagist

5. Postmortem Self-Digestion

6. Suffer From A Very Slow Amputation

7. Sperm And Blood

8. Bestiality

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