DISENGAGE: Application for an Afterlife

Sehr geile emotionale Rockmusik zwischen TOOL und HELMET.

Oh Mann, wie lange ist diese geile Platte an mir vorbeigegangen! Vollkommen unberechtigt in die Screamo-Langeweiler-Schublade eingeordnet habe ich ein großes Stück Rockmusik ignoriert! Ich schäme mich…

Abseits aller im Moment gehypten Styles schafft es diese Band emotional ergreifende, schwere, dunkle und intensive Musik zu machen, ohne auch nur in irgendeine Klischee-Schublade greifen zu müssen. Einfach durch geniale Songs, gute Arrangement und jede Menge Leidenschaft. Eine Stilbeschreibung fällt eigentlich aus, denn DISENGAGE sind ihre eigene Nische. Oder zumindestens quetschen sie sich in eine Nische, in der nur sehr wenige andere Bands Platz finden, und auch die sind dort nur wegen ihrer Eigenständigkeit und Außergewöhnlichkeit.

Stellvertretend für alle genialen Songs auf der Platte sei hier Cover the Globe erwähnt, das irgendwo zwischen TOOL und HELMET seinen Weg findet und den Hörer durch seine Intensität mit auf diesen Weg zwingt, ob man will oder nicht. Aber warum sollte man auch nicht wollen?

TOOL ist sicher noch der prägnanteste Einfluss auf dieser Platte, vor allem wegen dem Zusammenspiel von Gitarre und Bass, aber trotzdem hat man immer das Gefühl, eine eigenständige Band zu hören, mit eigener Identität und einem eigenen Leben, das nach Vertonung schreit. In Touch zum Beispiel klingt so gar nicht nach TOOL, erreicht aber trotzdem eine ähnliche Intensität. Der Vorteil von DISENGAGE gegenüber den erwähnten Bands liegt darin, dass sie weniger verklausuliert und verschlossen, sondern bei aller emotionalen Vertracktheit immer rockig und stellenweise sogar sehr eingängig bleiben. Und dass sie mit Jason Byers einen Sänger der Extraklasse am Start haben.

Diese Platte hat lange gebraucht, bis sie es in meinen Player geschafft hat, aber seitdem läuft sie dort jeden Tag ihre Runden und wird immer stärker und besser. Der einzige negative Punkt ist, dass ich durch meine Ignoranz leider die Tour verpasst habe und jetzt erst wieder lange warten muss…. Verdammt!

Veröffentlichungstermin: 2005

Spielzeit: 47.25 Min.

Line-Up:
Jason Byers – Vocals

Jacob Cox – Guitars

Sean Bilovecki – Bass

Jonathan Morgan – drums

Produziert von Disengage und Bill Korecky
Label: Daredevil Records

Homepage: http://www.disengage.net

Tracklist:
1. Pharmacyland

2. University of Texas Militia

3. Give Thanks

4. Fever Dreams

5. In Touch

6. Bruise

7. Cover the Globe

8. Love Letter rough Draft

9. Death Threat

10.Los Angeles

11.Uncommon Mind

12.We were the Ogre of Brucewood

13.District 2 Electric Boogaloo

14.Left without a Voice

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