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PERSUADER: The Hunter (Re-Release)

Der markante Gesang von Jens Carlsson, die abwechslungsreichen Songstrukturen und das Gespür für mitreißende Melodien jenseits von Kinderliedern lassen mich eine vorsichtige Kaufempfehlung aussprechen, vorrausgesetzt man hat bereits Evolution Purgatory und Dreamland Manor im Schrank stehen.

Die Sache ist verzwickt. Einerseits gehören PERSUADER zu den besten Bands, wenn es um melodischen Speed Metal ohne Eunuchengesang und Kinderliedanleihen geht. Andererseits war ich seinerzeit von ihrem Erstlingswerk The Hunter eher enttäuscht und habe bis zum heutigen Tag meine Probleme mit der Scheibe. Dabei enthält sie nüchtern betrachtet sämtliche Elemente, die das erstklassige Nachfolgeralbum Evolution Purgatory auszeichnen: der markante Gesang von Jens Carlsson, die abwechslungsreichen Songstrukturen und das Gespür für mitreißende Melodien jenseits des tonalen Korsetts von Bands wie STRATOVARIUS oder HAMMERFALL. Gerade der variable, kräftige Gesang klang schon damals nach Hansi Kürsch (BLIND GUARDIAN) zu Imaginations From The Other Side-Zeiten, war allerdings noch lange nicht so ausgefeilt wie bei SAVAGE CIRCUS. In Sachen Songwriting schwanken PERSUADER auf The Hunter zwischen exzellenten Metal-Hymnen der Marke Escape und ausdruckslosen Durchschnittsnummern wie My Life For You.

Meine Schwierigkeiten gründen tatsächlich eher auf dem Umstand, dass ich die Band bereits 1998 mit ihrem Visions & Dreams-Demo kennen und schätzen lernte. Leider zeigte dann schon die Vorab-Split-EP Swedish Metal Triumphators Vol. 1 (zusammen mit FRETERNIA), dass der ungeschliffene Sound des Demos einer transparenteren Produktion gewichen war. Das ist an sich natürlich löblich. Nur wirkte in diesem Zusammenhang der leidenschaftliche Gesang häufig deplaziert, zumal er im Mix ziemlich weit hinten landete. Überhaupt ging die jugendliche Ungestümheit fast völlig verloren, ohne dass sie durch Reife ersetzt wurde. Erfreulicherweise befinden sich auf der Wiederveröffentlichung von The Hunter zwei Demosongs. Dass der dritte (Heart And Steel) nicht auch noch mit draufgepackt wurde, ist ähnlich wie das Titelbild bedauerlich. Wo ist ein Redesign, wenn man es braucht? Doch zurück zur Musik: Die drei Lieder des Demos gehören klar zu den Höhepunkten auf The Hunter und auch der Titeltrack weiß zu gefallen. Der Opener Fire At Will klingt ebenfalls ansprechend. Vergleicht man die Aufnahme allerdings mit der 2004er Version (auf Evolution Purgatory), werden die angesprochenen Produktionsdefizite deutlich.

Abschließend will ich somit eine vorsichtige Kaufempfehlung aussprechen, vorrausgesetzt man hat bereits Evolution Purgatory und Dreamland Manor im Schrank stehen.

Veröffentlichungstermin: 24.10.2005

Spielzeit: 55:04 Min.

Line-Up:
Jens Carlsson: Gesang, Gitarre

Pekka Kiviaho: Gitarre

Fredrik Hedström: Bass

Efraim Juntunen: Schlagzeug
Label: Dockyard1

Homepage: http://www.persuader.nu

Tracklist:
1. Fire At Will

2. As You Wish

3. Cursed

4. The Hunter

5. Secrets

6. Escape

7. …And There Was Light

8. Heart And Steel

9. My Life For You

10. Escape (demo version)

11. Cursed (demo version)

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