JON OLIVA, Bochum, Zeche, 05.10.2005

Schade, dass sich nur etwa 150 Leute dazu aufraffen konnten an diesem Abend zu erscheinen. Da hätte ich doch mit etwas mehr Besucherandrang gerechnet. Diejenigen, die da waren, wurden auf jeden Fall bestens bedient.

Eine Woche nach NEVERMORE. Wieder hieß das Ziel Bochum. Und dieses mal bekam ich es bei dem Gedanken an eine erneute Verspätung mit der Angst zu tun. Schließlich stand mit JON OLIVA an diesem Abend nicht irgendjemand auf der Bühne, sondern der Sänger meiner Lieblingsband. Nach der Veröffentlichung seines Solo-Debüts und dem Triumphzug auf dem Rock Hard Festival gab sich der Mountain King nun also noch einmal live die Ehre. Und der Abend begann mit einem Highlight: Wir schafften es tatsächlich das erste Mal ohne Umweg oder kurzzeitigem Orientierungsverlust zur Zeche. Na, das konnte ja nur ein phänomenaler Abend werden.

Natürlich schafften wir es in Zusammenarbeit mit der Zeche trotzdem, den Anfang des heutigen Openers zu verpassen. Wäre ja auch zu schön, wenn diese Halle sich nur einmal an die Zeiten, die auf den Karten stehen, halten würde. Den größten Teil des SAIDIAN-Auftritts bekamen wir allerdings mit. Und umgehauen haben mich die Jungs echt nicht. Kompetent gespielter Melodic Metal mit einem guten Sänger aber frei jeglicher zündender Ideen. Engagiert waren SAIDIAN, das muss man ihnen zugestehen. Aber leider schafften sie es zu keinem Zeitpunkt musikalische Akzente zu setzen.

SAIDIAN waren also schnell wieder vergessen und nach einer erträglichen Umbaupause ging das Licht wieder aus und die PAIN Musiker betraten die Bühne, dicht gefolgt von JON OLIVA. Als Opener bekamen wir heute New York City Don´t Mean Nothing serviert. Ungewöhnliche, aber coole Wahl. Weiter ging es mit Jesus Saves, bevor mit All The Time der erste Song von OLIVAS Solodebüt Tage Mahal gespielt wurde. Das Hauptaugenmerk sollte heute jedoch auf dem Jahrhundertwerk Streets liegen, flankiert von weiteren SAVATAGE-Evergreens wie Gutter Ballet, City Beneath The Surface oder dem Abschluß-Doppel Power Of The Night und Hall Of The Mountain King. Meine persönlichen Highlights waren ganz klar die beiden Streets-Nummern Tonight He Grins Again und das wieder einmal zu Tränen rührende Believe. Der Meister selbst war im Vergleich zum Rock Hard Festival-Auftritt relativ nüchtern und lieferte erneut eine gute Gesangsleistung ab. Ganz so gut bei Stimme wie auf dem Rock Hard war er zwar nicht, aber vielleicht lag das ja an der alkoholischen Unterversorgung. JON´s Band, die sich aus der kompletten Besetzung der ersten CIRCLE II CIRCLE-CD minus Zak Stevens zusammensetzt, lieferte eine hervorragende Leistung ab. Basser Kevin Rothney unterstützte den Mountain King mit starken Backing Vocals und die beiden Gitarristen Matt LaPorte und Jerry Outlaw lösten die undankbare Aufgabe, Criss Olivas Vermächtnis zu verwalten, mit Bravour. Absolutes Highlight in dieser Hinsicht war der in die Länge gezogene Solo-Teil bei Ghost In The Ruins, bei dem sich die beiden Axtschwinger ein Duell der Spitzenklasse lieferten. Diese Besetzung ist wahrscheinlich die bestmögliche Alternative zu SAVATAGE, deren Zukunft ja leider mehr als ungewiss ist. Aber solange es JON OLIVA´S PAIN gibt, ist das nur halb so schlimm. Denn mit solchen Konzerten kann man sich noch eine ganze Weile über die Abwesenheit der SAVA-Boys hinweg trösten. Schade, dass sich nur etwa 150 Leute dazu aufraffen konnten, an diesem Abend zu erscheinen. Da hätte ich doch mit etwas mehr Besucherandrang gerechnet. Diejenigen, die da waren, wurden auf jeden Fall bestens bedient.

Setlist JON OLIVA:

New York City Don´t Mean Nothing

Jesus Saves

All The Time (Tage Mahal)

Gutter Ballet

Hounds

Tonight He Grins Again

Strange Reality

Ghost In The Ruins

The Dark (Tage Mahal)

People Say – Gimme Some Hell (Tage Mahal)

Believe

City Beneath The Surface

Sirens

Power Of The Night

Hall Of The Mountain King

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