Die vor kurzem hier besprochene 2-Song-CD ließ das Schlimmste erwarten und meine Erwartungen wurden (leider) nicht nur voll, sondern auch ganz und gar erfüllt.
Evil Never Dies ist das vierte full length-Album und ich habe ja auch gar nicht erwartet, dass die Band in der Lage ist, an die Klasse von Death & Insanity anzuknüpfen – aber zumindest ansatzweise erhofft habe ich das.
Doch nun zum aktuellen Album, das neun Songs enthält (inkl. der beiden Stücke der o.g. Scheibe) die zum Großteil aus der Feder von Sänger/Bassist/Gründungsmitglied Tommy Stewart stammen. Doch auch der bereits von 1983 bis 1985 zur Band gehörende Sänger/Gitarrist Skullator, der mittlerweile nicht mehr zur Band gehörende Drummer Dane Jensen und Gitarrist/Pianist Brandon Ottinger waren, zumindest sporadisch, am Songwriting beteiligt, so dass man durchaus von einem Gemeinschaftsprodukt reden kann/darf.
Musikalisch bewegt sich die Band (die vielleicht nicht aus Weltklasse-Muckern, so aber doch zumindest aus guten Musikern besteht) zwischen den Metal-Stilen Thrash, Speed und Death, tut das aber auf eine so durchschnittliche, belanglose und vorhersehbare Art und Weise, dass man wirklich kein einziges Stück besonders positiv erwähnen kann.
Klar, richtig schlecht ist das Songmaterial nicht, aber man kann, sollte, muss und darf von Musikern mit solch’ langjährigen Erfahrungen einfach viel, viel mehr erwarten als das, was auf dieser Scheibe mit Stücken wie Monkey’s Paw oder Looking Glass geboten wird – hätte hier auch jedes andere Stück als Beispiel nennen können.
Selbst der abwechslungsreiche Gesang ragt nicht aus dem 08/15-Durchschnittsbrei heraus – was übrigens auch für die recht schwachbrüstige Produktion gilt.
Eines ist sicher: Hätte die Band Evil Never Dies NICHT unter dem HALLOWS EVE-Banner veröffentlicht, es hätte weltweit wirklich keinen noch so kleinen Schwanz interessiert.
Allerdings macht der Release unter genau diesem Bandnamen die Sache aufgrund einer gewissen wie logischen Erwartungshaltung bzw. der Kenntnis des Backkataloges erst richtig schlimm.
Glaubt es oder nicht, Alben wie Evil Never Dies von (meinen) alten Helden machen mir Angst.
Angst, dass einige meiner persönlichen Jugendhelden wie z.B. CELTIC FROST oder SACRED REICH – von denen ich mir neue Songs wirklich sehr wünschen würde – mit einem schlechten oder auch nur schwachen Album ihren Legendenstatus ebenso beschädigen oder zerstören, wie es HALLOWS EVE mit dieser Scheibe getan haben.
Und wirklich traurig ist, dass ich echtes Mitleid mit den Mannen um Tommy Stewart empfinde. Mitleid, dass sie es nicht mehr gebacken kriegen, qualitativ an alte Zeiten anzuknüpfen.
Schade, sehr schade…
Veröffentlichungstermin: 14.05.2005
Spielzeit: 46:05 Min.
Line-Up:
Tommy Stewart – Vocals, Bass, Acoustic Guitar
Skullator – Vocals, Guitar
Brandon Ottinger – Guitar, Piano
Dane Jensen – Drums
Produziert von Chris Gailfoil & Hallows Eve
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.hallowseve.org
Email: tommystewart1@bellsouth.net
Tracklist:
Soldier
Monkey´s Paw
Technicolour Roadkill
Looking Glass
Sweetest Tongue, Sharpest Tooth
Interlude
Vampires Drink Deep
Evil Never Dies incl. Black Queen
The Ballad Of Mortuary Harry