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PREY: Heartfelt [Eigenproduktion]

"Nicht schon wieder eine Gothic Band aus den Niederlanden", wird sich so manch ein übersättigter Genre-Verächter denken, wenn er die PREYschen Eckdaten geliefert bekommt. Doch erstaunlicherweise heben sich die Oranjes von ihren Landsmännern und -frauen ab, was vor allem ein Verdienst des charismatischen Sängers ist. Einzig die Produktion trübt das Lob.

Als emotionalen Gothic Rock/Metal kann man das erste Album der niederländischen Band PREY bezeichnen. Die 1999 gegründete Kapelle setzt auf eingängige Melodien, die jeweils mit ein wenig Melancholie beträufelt sind. Und teilweise verstehen es die Songs auch über einen längeren Zeitraum hinweg zu fesseln und in der Erinnerung zu verharren, etwa Introspection.

Die größte Stärke des Sextetts aus Groningen ist zweifelsfrei Sänger Roeland van der Velde, der charismatisch und ausdrucksstark den besungenen Gefühlen Ausdruck verleiht. Darüber hinaus mangelt es seiner Stimme nicht an Volumen und macht selbst vor Ausflügen in klassische Gefilde keinen Halt. Dass Roelands Stimme im übrigen ein wenig an THE WOUNDED erinnert, mag kein so großer Zufall sein, ist doch auch die Musik von PREY nur einen Steinwurf von derjenigen ihrer erfahreneren Landsmänner entfernt.

Aufgrund der gesanglichen Extraklasse droht jedoch die Leistung der Instrumental-Fraktion unterzugehen, ein Umstand der produktionstechnisch zusätzlich bekräftigt wird, indem der Gesang immens im Vordergrund steht. Keyboard, Bass und Drums führen demnach ein akustisches Schattendasein. Einzig der Gitarre wurde an den Lautstärkenreglern etwas mehr Spielraum zuteil, was diese mit dem einen oder anderen Solo dankt. Leider klingt der Sechssaiter ziemlich unsauber (vor allem Retrospect krankt daran), was absolut nicht zum Sound der Niederländer passt und der schwachen Beurteilung der Produktion zusätzlich nährt. Nichts desto trotz haben wir mit PREY wieder einmal eine hoffnungsvolle Combo aus dem Land der Tulpen und Paradeiser, von denen man in Zukunft das eine oder andere hören könnte. Und wenn nicht von der Band als Ganzes, dann mit Bestimmtheit vom talentierten Sänger Roeland van der Velde.

Veröffentlichungstermin: 16.06.2004

Spielzeit: 40:16 Min.

Line-Up:
Roeland van der Velde – Lead Vocals

Mariët Gast – Synths

Jurgen Oldenburger – Guitars

Klaas van der Meulen – Guitars

Bouke van Haasteren – Bass

Matthijs Oosterhof – Drums, Percussion

Produziert von Mats van der Valk

Homepage: http://www.prey-band.com

Email: info@prey-band.com

Tracklist:
1. Prey (Downfall)

2. Introspection

3. Deep Down

4. For You

5. Discordance

6. Retrospect

7. Heartfelt

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