Warum in die Ferne reisen, wenn es auch einen Lake Bodom in Österreich gibt? Nur haben sich anstatt Children vier Lords um den See versammelt und frönen melodischem Death Metal mit viel Keyboardgeklimper, wie ihn CHILDREN OF BODOM auf ihren früheren Veröffentlichungen praktiziert haben.
Und das ist auch schon das Problem bei LORDS OF DECADENCE. Uneigenständigkeit regiert das Feld. Handwerklich sind die vier Musiker auf einem hohen Niveau angesiedelt, aber warum um Himmels Willen hat die Combo nicht einen Funken Individualität in die insgesamt zehn Kompositionen des Debütalbums Cognitive Note Of Discord einfließen lassen? Egal welchen Aspekt man betrachtet, der Hörer wird ständig mit dem großen Vorbild konfrontiert. Treibende Riffs, gepaart mit groovigen Abschnitten, etliche Melodiebögen, überwiegend keifige Vocals der Marke Alexi Laiho (ab und an lassen cleane Gesänge aufhorchen) – angereichert durch gefällige Gangshouts und einem Keyboard, welches leider zuviel Einsätze als nötig zugesprochen bekommt.
Wer sich an CHILDREN OF BODOM-Mucke noch nicht satt gehört hat, dürfte eventuell etwas Spaß mit Cognitive Note Of Discord haben. Dem Quartett empfehle ich, seine musikalischen Fähigkeiten zu nutzen und in individuellere Bahnen zu lenken.
Veröffentlichungstermin: März 2005
Spielzeit: 44:12 Min.
Line-Up:
Norbert Leitner – guitars, vocals
Andreas Tuma – bass, vocals
Bernd Kladler – guitars
Paul Tikal – drums
Produziert von Norbert Leitner & LOD
Label: Scarlet Records
Hompage: http://www.lordsofdecadence.com
Tracklist:
1. Relationship: Erased
2. Ronin Revolution
3. Double-Edged Razortongue
4. Cognitive Note of Discord
5. Go to Blazes!
6. The DreamCatcher
7. 1st Division Triplehorns
8. Apocalypse
9. Under the Banner of the Unholy Spirit
10. When Rain is Pain…