HOKUM: First Blood [Eigenproduktion]

Energetischer Death/Thrash, der diesen Namen ausnamsweise mal wirklich verdient hat.

Death/Thrash nennt man eine Band, wenn man irgendwie nicht weiß was sie nun für Musik macht, Death/Thrash sagt man heute leichtfertig, wenn sich zwei Stile überschneiden, manchmal auch, wenn die Band nicht weiß, was sie will. Bei HOKUM ist das hingegen überaus deutlich, denn die bereits seit 2000 existierende Band verwurstet Thrash der alten Schule mit brutalen Vocals – und das sogar auf hohem Niveau. Dabei erinnern die Songs von Beginn an an stark an alte Sachen von METALLICA. Schneidende Rhythmen und messerscharfe Riffs vermischen sich mit stampfenden Grooves und treibenden Riffs aus dem traditionellen Metal. So ist schon der erste Song Join The Army ein Glanzbeispiel für das gerade Beschriebene. Die folgenden Stücke setzen die Reise fort. Existence Denied klingt moderner angehaucht, weicht aber kein Stück vom Stil ab. Simply Aggression klingt stellenweise etwas experimentell, hat aber eine gute eigene Note. War ist einer der treibendsten Songs des Albums, der nicht als erstes Stück einen hohen Wiedererkennungswert aufweisen kann.

Jeden Song von First Blood braucht und kann man nicht zerpflücken, denn so abwechslungsreich sind die Bayern nun auch wieder nicht. Was der Platte insgesamt innewohnt ist das Flair dieses weniger fließenden, sondern eher deutlichen Stilgemischs. Stellt euch vor, SIX FEET UNDER hätten statt AC/DC METALLICA gecovert, dann habt ihr ein grobes Bild, wie sich HOKUM anhören.

Herausragend sind auf der Scheibe auch besonders die musikalischen Leistungen – vor allem im Gitarrenbereich. Nicht nur, dass die Songs alle sehr präzise sind, die Gitarrenfraktion fährt sogar erstklassige und wahnsinnig furiose, verspielte Soli auf, die die Platte enorm aufwerten und dem Stil von HOKUM eine weitere gelunge Nuance hinzufügen, so dass man abschließend nur sagen kann, dass hier eine wirklich talentierte Band am Werk ist, denen man an dieser Stelle nur deshalb keine große Zukunft bescheinigen kann, weil sie eben nicht gerade wirklich am Trend liegt. Aber spielt das eine Rolle? Zum Glück nicht. HOKUM sind auf jeden Fall Kinder der alten Schule, die das was sie tun großartig tun und das ist gut so.

Veröffentlichungstermin: Januar 2005

Spielzeit: 26:59 Min.

Line-Up:
Benjamin Geppert – Stimme, Rhythmusgitarre

Peter Reiter – Schlagzeug

Jonas Fischer – Bass, Stimme

Michael Vogl – Leadgitarre

Produziert von HOKUM
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.hokum.de

Email: contact@hokum.de

Tracklist:
01. Join The Army

02. Existence Denied

03. Simply Aggression

04. War

05. Desert

06. Goats

07. Metal Up Your As

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