An der neuen SAVIOUR MACHINE werden sich wieder mal die Geister spalten, aber diesmal sicher nicht nur zwischen den Fans und Nichtfans sondern bestimmt auch bei denen, die bisher die Werke von SAVIOUR MACHINE mit großem Interesse betrachtet haben…
Ich jedenfalls gehöre zu denen, die von ‘Legend Part 2’ restlos begeistert sind, wobei ich aber für all jende Verständnis habe, die mit diesem Album Schwierigkeiten haben werden…der zweite Teil zum Soundtrack zur Apokalypse ist sowas von sperrig, dass auch viele alte Fans die Eingängigkeit von Songs wie ‘Carnival of Souls’ missen werden.
“Legend Part 2” ist wie eine große Soundcollage
Dabei darf man einen Fehler auf keinen Fall machen, und zwar ‘Legend Part 2’ als reines Musikwerk anzusehen. Hier kann Text, Musik und atmosphärische Dichte einfach nicht mehr getrennt werden. ‘Legend Part 2’ ist wie eine große Soundcollage, deren Ausstrahlung mich absolut plattgedrückt hat. Überall wimmelt es sich von Zitaten aus dem ersten Teil und durch die textliche Umsetzung des Konzepts ist dieses Album wirklich mehr ein Soundtrack als eine herkömmliche Bandveröffentlichung geworden.
Düsterer als jedes andere SM-Werk, komplexer als so manche Prog-Metal-Scheibe, pathetischer als viele Dark-Wave-Veröffentlichungen, bombastischer als so manches klassische Werk.
Die ersten Songs lassen keine Hoffnungsschimmer übrig
Zu Beginn des zweiten Teils befinden wir uns mitten in dem Szenario, das im ersten Teil aufgebaut wurde. Chaos herrscht unter der Menschheit und der Antichrist hat seinen Platz auf dem Schlachthügel eingenommen. Das Geräusch von Kriegsmaschinen durchbricht das Wehklagen der Menschen und immer wieder verkünden die apokalyptischen Chöre das Ende der Menschheit. Ja, die ersten Songs dieser CD lassen wirklich keine Hoffnungsschimmer übrig und alles scheint unter der Schwere des Antichristen erdrückt zu werden. Nach und nach wird ein weiteres Siegel gebrochen und als das weiße Pferd am Himmel erscheint, wird einem gänzlich bewusst, dass die letzte Schlacht nicht mehr weit entfernt ist (‘Behold a pale Horse’, eigentlich der einzige ‘Hit’ der CD).
Erst zum Ende hin, ist wieder ein Hoffnungsschimmer zu erkennen, denn mit dem sechsten Siegel (‘The Sixth Seal’) zeigt Gott sein Gesicht und offenbart sich den Menschen. Erst jetzt kann man von der Schwere dieses Albums wieder etwas aufatmen, doch großes kündigt sich an…die Schlacht im Himmel kann beginnen und voller Spannung erwarte ich den dritten Teil dieses absoluten Meisterwerks.
“Legend Part 2” wurde restlos vollgepackt
Ich hab’s zu Beginn der Kritik schon gesagt, ich bin restlos begeistert und werde nun auch gar nicht weiter versuchen meine Begeisterung in belanglosem Gerede auszudrücken. Es ist jedenfalls schon wieder lustig, dass eines der größten und interessantesten Projekte der Musikgeschichte im absoluten Underground stattfindet.
Erwähnenswert wäre noch, dass die CD mit einer Spielzeit von über 79 Minuten (!!!) restlos vollgepackt wurde und ein Song (‘New World Order’) noch auf die Single von ‘Behold a Pale Horse’ musste, da dieser keinen Platz mehr fand…dabei muß man aber eingestehen, dass dieser Song sicher der schlechteste des zweiten Teils darstellt, man zur Komplettierung aber halt doch in den sauren Apfel beißen muss und die 10 Mark für einen vierminütigen Song und dem Song ‘Behold a Pale Horse’ in drei verschiedenen Versionen berappen…
Spielzeit: 79.31 min.
Line-Up:
Eric Clayton – Vocals
Jeff Clayton – Guitars and Treatments
Charles Cooper – Bass
Jayson Heart – Drums
Nathan Van Hala – Piano, Keyboards
Produziert von Eric Clayton & Bruno Kramm
Erschienen bei Massacre Records
Homepage: http://www.saviourmachine.com/
SAVIOUR MACHINE “Legend Part 2” Tracklist
- The Covenant
- The Whore of Babylon
- Legend II:I
- The False Prophet
- Mark of the Beast
- Antichrist II: The Balance of Power
- World War III – The Final Conflict II
- Behold a Pale Horse
- The Martyrs Cry
- The Promise
- The Sixth Seal
- Legend II:II
- The Holy Spirit
- The Bride of Christ
- Rapture: The Seventh Seal