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BACKYARD TIRE FIRE: Bar Room Semantics

Keine Ahnung, was BACKYARD TIRE FIRE in den Siebziger so angestellt haben, von der damaligen Musik haben sie sich jedenfalls nachhaltig beeinflussen lassen – allerdings nicht sehr selektiv, sondern vielmehr wie ein Schwamm, aus dem nun alle einmal aufgesogenen Klangcharakteristiken wieder rausgequetscht werden.

Hach ja, die Siebziger! Was für eine Zeit! Keine musikalischen Grenzen, freie Liebe zwischen allen Genres, Toleranz bis zum Abwinken! Ich kann das leicht behaupten, ich war nämlich zu der Zeit ein kleiner Fratz, der Metalklassiker wie Hopp, hopp, hopp, Pferdchen lauf Galopp und Willst du einen Kuchen backen, musst du haben sieben Sachen vor sich hingekräht hat. Keine Ahnung, was BACKYARD TIRE FIRE in den Siebziger so angestellt haben, von der damaligen Musik haben sie sich jedenfalls nachhaltig beeinflussen lassen – allerdings nicht sehr selektiv, sondern vielmehr wie ein Schwamm, aus dem nun alle einmal aufgesogenen Klangcharakteristiken wieder rausgequetscht werden. Da ist die Bob-Dylan-Mundharmonika, da schwurbeln die Synthieschwaden à la PINK FLOYD, da lugen die Popmelodien der BEATLES um die Ecke, da protestiert eine reaktionäre Country-Slideguitar gegen die Unverschämtheiten eines HENDRIX-Solos. Bar Room Semantics fällt also durch einen enormen Abwechslungsreichtum auf, der sogar in ziemlich homogene, eigene Bahnen gelenkt wird, zugleich wirkt die krude Mixtur fast schon beliebig und unreflektiert. Sicher, einige Songs rocken ganz angenehm, gerade die Blues-Einflüsse (ja, die dürfen auch nicht fehlen, klar) in Tryin´ To Get Paid ergänzen sich bestens mit den wehmütigen Slideguitars. Hier gewinnen BACKYARD TIRE FIRE an Profil, ohne gleich sämtliche Elemente in einen Topf zu werfen. Hätten sie sich nur auf diese eine Richtung beschränkt, wäre Bar Room Semantics eine prima Scheibe, so ist sie eher Anschauungsmaterial für den Musikunterricht. Und wie spannend Sendungen wie Schulkolleg Englisch (Hello, my name is Peter. What is your name? – My name is Daisy. Hello.) in den Siebzigern waren, können sich vermutlich auch Spätgeborene zur Genüge vorstellen.

Veröffentlichungstermin: 29.03.2005

Spielzeit: 53:22 Min.

Line-Up:
Ed Anderson – Gesang, Gitarre, Keyboards, Mundharmonika

Matt Anderson – Gesang, Bass

Tim Kramp – Schlagzeug

Produziert von BACKYARD TIRE FIRE & Tony Sanfilippo
Label: O.I.E. Records/Just For Kicks

Homepage: http://www.backyardtirefire.com

Email: backyardtirefire@backyardtirefire.com

Tracklist:
A Better Day

The Daze

The Ones Who Surround You

Spinnin´ Around

31st Fall

Believe

Tryin´ To Get Paid

When The Truth Was Still True

Interlude (Lookin´ Forward)

Ready To Go

The White On My Walls

If It Make You Feel Good

Up & Down

Thick Skin

To You

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