Gary Meskill ist angepisst. Alleine schon Songtitel wie Hate Marches On oder Death Toll Rises weisen dezent darauf hin, dass der New Yorker Schreihals alles andere als zufrieden ist mit dem Zustand seiner Heimat. Wenn dann noch den Neocons die Leviten für ihre Operation Blood For Oil und ihre Bestrebungen, alle Gegner als Un-American zu diffamieren, gelesen werden, ist die Marschrichtung klar und die halbe Tracklist genannt. Nach Iraqnophobia vom ´92er-Klassiker Foul Taste Of Freedom ist nun also auch der zweite Golfkrieg ins Visier von PRO-PAIN geraten. Neben dem textlichen Zündstoff fällt leider die musikalische Seite eher unspektakulär aus. Zwar haben sich alle alten Kumpels der bisherigen PRO-PAIN-Alben wieder versammelt – groovige Stampfrhythmen, wütend gebrüllte Slogans, die vergleichsweise vielseitigen Leadgitarren, alles da – doch der Funke will nicht so recht überspringen. Zum einen bekommt man den Eindruck, dass ein paar Beats mehr pro Minute dem Material gut getan hätten, denn zu oft verharren die Kompositionen im gedrosselten Midtempo, zu selten wird das Tempo an den entscheidenden Stellen variiert. Zum anderen fehlt vielen Songs das nötige Quäntchen Aggressivität und Spritzigkeit, das früheren Alben zur Pole Position verholfen hatte. Besonders abwechslungsreich waren PRO-PAIN ansonsten noch nie gewesen, was jedoch nie groß ins Gewicht fiel gemäß der Fußballweisheit Never change a winning team, doch auf Prophets Of Doom kämpft das New Yorker Hardcore-Urgestein mehr mit sich selbst als gegen die in den Texten angeprangerten Missstände. Hoffentlich kein erstes Anzeichen von Altersschwäche!
Veröffentlichungstermin: 25.04.2005
Spielzeit: 43:37 Min.
Line-Up:
Gary Meskill – Gesang, Bass
Tom Klimchuck – Gitarre
Eric Klinger – Gitarre
JC Dwyer – Schlagzeug
Label: Continental/Rawhead/Soulfood
Homepage: http://www.pro-pain.org
Tracklist:
Neocon
Un-American
Hate Marches On
One World Ain´t Enough
Getting Over
Operation Blood For Oil
Torn
Death Toll Rises
The Prisoner
Days Of Shame