Vorsicht, lasst euch vom Titel nicht ins Boxhorn jagen! Weder bieten DO OR DIE altehrwürdigen Hardcore nach Reinheitsgebot, noch frönen sie dem groovefreien Thrash. Vielmehr verbinden sie derbe Riffmonster, die trotz mehrerer Tonnen Gewicht noch einen legeren Hüftschwung hinbekommen, mit thrashigen Einsprengseln, die für ständige Uneinigkeit im Körper des Hörers sorgen: Soll man nun moshen oder die Rübe schütteln? Dieses Phänomen kennt man vor allem von Bands, die unter dem Banner Metalcore zusammengefasst werden, was DO OR DIE jedoch nicht gerecht werden würde. Sie kommen eindeutig vom Hardcore und binden lediglich die Elemente des Thrash ein, die ihren Songs die nötige Extraportion Proteine verpassen. Versuch gelungen kann man den Jungs daher bescheinigen, denn nahezu jeder Track stellt einen akustischen Hieb in die Magengegend dar – inklusive Totschläger und fiesem Grinsen auf dem Gesicht des Zuhauenden. Doch jeder Schläger braucht mal eine Atempause, die in einer kurzen Akustikeinlage am Ende von 1930 Prohibition stattfindet, bevor die Jungs kurz an die frische Luft gehen, was ein seltsamer Fado-Sänger zu einem arg stilfremden Intro zu The Pact nützt. Schade für ihn, denn die bösen DO OR DIE-Buben ertappen ihn und verabreichen ihm im folgenden Song eine akustische Abreibung, die er so schnell nicht vergessen dürfte, denn fast jeder Track ist mit einem einprägsamen Refrain voller Gangshouts und gebrüllter Slogans gesegnet. Somit also schon alleine aus Furcht, die Band würde mir sonst einen Besuch abstatten, den Daumen hoch für DO OR DIE.
Veröffentlichungstermin: 21.03.2005
Spielzeit: 46:26 Min.
Line-Up:
Chris – Gesang
Angelo – Gesang
Greg – Gitarre
Luigi – Gitarre
Etienne – Bass
Rudy – Schlagzeug
Label: Alveran Records/Century Media
Homepage: http://www.doordie.be
Tracklist:
13 Enemies
Sentence
Tradition
Dead End
Persecution
1930 Prohibition
The Pact
Vendetta
Too Late
Bound by Blood
Red Dusk
Scars
Betrayal