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DOWNSCAPE: Under The Surface

Es ist erfrischend, zwischen lauter Krümelmonstern und Zombies mal wieder eine Band hören zu dürfen, die aus weniger mehr macht, einen sexy Groove fährt und nicht so tief in Klischees versinkt.

DOWNSCAPE dürften manchen vielleicht noch unter dem Name OBSCURITY bekannt sein. Es liegt wahrscheinlich an den unzähligen anderen Bands, die so heißen, dass die Fünf sich gezwungen sahen, ihre Band umzubenennen.

Die Biographie der Band ist alles andere als kurz und flach. So starb der ehemlige Drummer Erik Müller im letzten Jahr, ein herber Schlag für die Band. Diese sollte aber weiter bestehen und somit holte man Andreas mit an Bord, der die Stöcke unter anderem schon bei ASARU, OPALESSENCE und AGATHODAIMON geschwungen hat.

Aber zum Wesentlichen: Der Musik. Ausgestattet mit einem dicken Soundgewand von Kristian Kohlmannslehner kann Under The Surface schon einmal eine Grundvoraussetzung erfüllen: Es ballert. Das kommt der Musik sehr zu Gute, denn DOWNSCAPE bieten keinen rumpeligen Holz-Metal, sondern ein groovendes Gemisch aus BOLT THROWER, ILLDISPOSED und DISBELIEF. Dabei kommen die Ideen nie zu kurz und trotz des durchgehend eher gedrosselten Tempos kommt keine Langeweile auf. Im Gegenteil, die Scheibe weiß zu gefallen. Sänger Kai, nebenbei auch die Stimme von DISCREATION, legt eine extrem kraftvolle und satte Leistung an den Tag, die absolut zu gefallen weiß und die Scheibe nochmal stark aufwertet.

Die Songs an sich ziehen sich im mittleren Tempo durch die Spielzeit, bieten immer mal wieder gelungene Abwechslungen und machen Spaß. Ob der Opener Flesh Parade, der einen gleich mitreißt, das originell betitelte Quarter Past Life oder das etwas flottere My Inner, man fühlt sich animiert in die Musik einzutauchen, zu bangen zu moshen oder was man auch sonst gerne so zu Musik macht. Zwischendurch wird das Tempo auch mal gezügelt: Bei Frost treffen schleppende, zähe Riffs auf ruhige, akustische Parts. Demise ist ein sehr straighter, origineller Song, der sich konstant dahinwalzt und zum Mitschunkeln einlädt. Bei Calm Waters beruhigt sich die Platte sehr stark. Der Song baut sich aus entspannten soften Klängen auf und mutiert dann zu einem getragenen Knaller in – mittlerweile gewohnter – DOWNSCAPE-Qualität. Bei When I´m Dead geben die Jungs mal mehr Gas, die Uptempo-Grooves sind tödlich wirkungsvoll und treffen voll ins Schwarze.

DOWNSCAPE haben sich mit Under The Surface ein korrektes Süppchen gekocht, das die Gitarren sprechen lässt, keinen Platz für Kitsch lässt und nicht versucht auf Teufel komm raus den Brutalo raushängen zu lassen. Es ist erfrischend, zwischen lauter Krümelmonstern und Zombies mal wieder eine Death Metal-Band hören zu dürfen, die aus weniger mehr macht, einen sexy Groove fährt und nicht so tief in Klischees versinkt. Wenn man den Status auf dieser Leistung weiter ausbaut, dann dürfte die Band nicht mehr lange Unter der Oberfläche dahindümpeln. Klasse Album!

Veröffentlichungstermin: 25.10.2004

Spielzeit: 42:13 Min.

Line-Up:
Kai – Gesang

Jens – Gitarre

Sascha – Bass

Andreas – Schlagzeug

Witali – Gitarre

Produziert von Kristian Kohle Kohlmannslehner
Label: MDD Records

Homepage: http://www.downscape.de

Email: jens@downscape.de

Tracklist:
01. Flesh Parade

02. Quarter Past Life

03. Frost

04. My Inner

05. Demise

06. Coffin Of Steel

07. Calm Waters

08. When I´m Dead

09. Lyrical Death Trip

10. The Art

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