HAMMERFALL: Chapter V: Unbent, Unbowed, Unbroken

Das fünfte Album des schwedischen Erfolgsquintetts hat eine recht unerwartete Eigenschaft: Vergleiche mit den Vorgängeralben übersteht es absolut schadlos. Das liegt daran, dass HAMMERFALL die Verwandlung von einer Melodic Speed Metal-Band in ein Power Metal-Outfit nahezu vollständig abgeschlossen haben.

Das fünfte Album des schwedischen Erfolgsquintetts hat eine recht unerwartete Eigenschaft: Vergleiche mit den Vorgängeralben übersteht es absolut schadlos! Das liegt daran, dass HAMMERFALL die Verwandlung von einer Melodic Speed Metal-Band in ein pures Power Metal-Outfit nahezu vollständig abgeschlossen haben. Das harmlose akustische Zwischenspiel Imperial außen vor gelassen befinden sich auf Chapter V: Unbent, Unbowed, Unbroken lediglich zwei Stücke, die aus dem Rahmen fallen: der speedige Opener Secrets und der leicht epische Abschlusstrack Knights Of The 21st Century.

Secrets macht im Prinzip da weiter, wo Trailblazers (vom Crimson Thunder-Album) aufhörte. Midtempo-Strophen und unscheinbare Uptempo-Refrains wechseln sich ab. Dazu gibt es noch Klassikskalengedudel mit Cembalounterstützung im Mittelteil. Der Song wirkt äußerst zerfahren und irritierte mich beim ersten Anhören gewaltig.

Die 12 Minuten Spielzeit von Knights Of The 21st Century entpuppen sich dagegen als Mogelpackung. Zieht man mehrere Minuten Intro, Zwischenspiel und den versteckten Schrei am Ende ab, bleibt ein gewöhnlicher, recht schleppender Song mit dezent ausladendem Mittelteil übrig, der dementsprechend – trotz einiger guter Ansätze – nicht überzeugen kann.

Die restlichen Songs klingen aber glücklicherweise wesentlich besser und bewegen sich stilistisch vornehmlich im Power Metal-Bereich. Selbst die flotteren Stücke Fury Of The Wild und Take The Black zeichnen sich nicht durch Geschwindigkeitsausbrüche, sondern durch straighte Riffs und die typischen, hohen Gesangslinien aus. Das gilt auch für Midtempo-Tracks wie Born To Rule oder Hammer Of Justice. Für die Melodieführung ist in erster Linie Sänger Joacim Cans verantwortlich, während die Gitarren zusammen mit der Rhythmus-Fraktion für den Metal zuständig sind.

Damit die ganze Sache nicht zu eintönig wird, gibt es bei der Vorab-Single Blood Bound und bei der Ballade Never. Ever noch einige Leadgitarrenpassagen. Nicht zuletzt deshalb sagen diese beiden Stücke meinem nach Harmonie strebenden Gemüt am meisten zu. Gerade Never. Ever ist ein absolutes Highlight, da HAMMERFALL nach langer Zeit (seit ihrem Debüt Glory To The Brave um genau zu sein) endlich wieder eine überzeugende Ballade mit mächtigem Refrain am Start haben!

Abgesehen vom Opener bietet die CD also durchgehend eingängigen Metal, dessen Reiz in der Konsequenz liegt. Denn während andere Bands auf Teufel komm raus ihre (vermeintliche) songwriterische Reife demonstrieren müssen oder einfach nur vergessen, wie man gute Lieder schreibt, ziehen HAMMERFALL – befreit von den HELLOWEEN-Einflüssen ihrer Anfangstage – ihr Ding durch.

Veröffentlichungstermin: 07.03.2005

Spielzeit: 50:48 Min.

Line-Up:
Joacim Cans – Gesang
Oscar Dronjak – Gitarre
Stefan Elmgren – Gitarre
Magnus Rosén – Bass
Anders Johansson – Schlagzeug

Produziert von Charlie Bauerfeind
Label: Nuclear Blast

Homepage: http://www.hammerfall.net

Tracklist:
1. Secrets
2. Blood Bound
3. Fury Of The Wild
4. Hammer Of Justice
5. Never, Ever
6. Born To Rule
7. The Templar Flame
8. Imperial
9. Take The Black
10. Knights Of The 21st Century

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