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GUANO APES: Planet Of The Apes (Best-Of)

Ein Best-Of, das zwar nichts vermissen lässt, aber auch wenige Kaufanreize oder Überraschungen bietet.

Während man sich auf Seiten der GUANO APES – vor allem Sängerin Sandra Nasic – derzeit auf Soloprojekte konzentriert und ein paar Abschieds-Gigs gibt, erscheint mit Planet Of The Apes das Best-Of, das die zehnjährige Bandkarriere, die immerhin drei gut verkaufte Studioalben hervorbrachte, zusammenfassen soll.

Ganz abgesehen davon, wie und ob es – kreative Pause oder Trennung? – mit einer der erfolgreichsten deutschen Rockbands weitergehen wird, ist mit Planet Of The Apes – mit ein paar Ausnahmen – ein ansprechender Querschnitt durch die Karriere der GUANO APES gelungen, der die Stärken der Band wiedergibt: viel Energie, variabler Gesang, fette Hooks und Songs, denen das Attribut catchy gerecht wird. Die Songauswahl ist bei den Apes natürlich keine schwierige Angelegenheit.

Das noch immer mitreißende Open Your Eyes, der Karriere-Kick-Off der Band aus dem 97er Debüt Proud Like A God, fehlt genauso wenig wie Big In Japan, die Cover-Version des ALPHAVILLE-Klassikers. Auch Kumba Yo!, die Co-Produktion mit dem deutschen Komiker Michael Mittermeier, findet ihren Platz auf der CD neben Dödel Up, der funkigen Spaßnummer. Diese Spaßseite der Band hat sicherlich einen faden Beigeschmack.

Ein Klassiker ist hingegen die Boarder-Hymne Lords Of The Boards, die ihren Weg tief durch die Snowboard-Szene zog, sei es beim Apres-Ski oder in Videos.

Rain und das starke Living In A Lie repräsentieren dann die balladeske Seite der Apes. Diese Aufzählung zeigt schon, dass die Band alle wichtigen Singles mit an Board hat. Dagegen wirkt das schwache Wash It Down, das 1997 mit auf der Open Your Eyes-Single war, ziemlich deplatziert. Auch die aktuellen Songs von Walking On A Thin Line wie You Can’t Stop Me oder Pretty in The Scarlet, die ebenfalls den Weg auf Planet Of The Apes gefunden haben, lassen diese Nummer in allen Belangen alt aussehen. Zum Glück bewies man bei der Auswahl weniger bekannter Songs ansonsten mehr Fingerspitzengefühl: Don’t You Turn und Mine All Mine haben ihren Platz auf dieser CD genauso verdient wie das mit einem brachialen Bass ausgestattete Scratch The Pitch.

An der Wahl von No Speech und Quietly gibt es natürlich nichts zu meckern. Als Bonus gibt es mit Break The Line einen bisher noch nicht veröffentlichen Song, der für wenig Überraschendes sorgt aber erneut die Frage aufwirft, ob es mit der Band weiter gehen wird – time will tell.

Planet Of The Apes ist – wie bereits erwähnt – ein guter Querschnitt durch das Schaffen der Band und alles, was musikalisch zu erwarten war, ist auch auf dem Silberling vorhanden. Das ist zum einen schön, da man jetzt wirklich keinen Grund mehr hat alle Alben wegen der Singles zusammenzukaufen. Zum anderen ist die Standard-Version von Planet Of The Apes aber auch eine verpasste Chance, den Blick auf die Band zu erweitern.

Am Ende ist die Standard-Version von Planet Of The Apes genau für die Leute interessant, die den GUANO APES bisher nicht abgeneigt waren und jetzt einfach die Chance nutzen wollen auf einen Schlag alle wichtigen Songs zu bekommen.

Fans haben sowieso schon alles und sollten einen Blick auf die Premium Edition werfen, die wesentlich umfangreicher ist und neben Remixes auch ein Video zu Break The Line enthält. Da kann man GUN/BMG natürlich nicht vorwerfen, dass sie keine Ahnung von Produktdifferenzierung hätten. Vom Fanstandpunkt hätten ein paar Live-Aufnahmen, ob von der 2003er Live-Scheibe oder auch Bootlegs, beiden Versionen sicher gut getan. Eigentlich unglaublich, dass selbige fehlen, bei einer Band, die dermaßen viel unterwegs war.

Veröffentlichungstermin: 29.11.2004

Spielzeit: 62:24 Min.

Line-Up:
Sandra Nasic – Vocals

Dennis Poschwatta – Drums

Henning Rümenapp – Guitars

Stefan Ude – Bass
Label: GUN/BMG

Homepage: http://www.guanoapes.org

Tracklist:
1. Break The Line

2. Open Your Eyes

3. Big In Japan

4. Rain

5. No Speech

6. Innocent Greed

7. Living In A Lie

8. Dödel Up

9. Lords Of The Boards

10. Pretty In Scarlet

11. Mine All Mine

12. Quietly

13. You Can`t Stop Me

14. Wash It Down

15. Scratch The Pitch

16. Don`t You Turn Your Back On Me

17. Gogan

18. Kumba Yo!

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