FOREST OF SHADOWS: Departure

Mit "Departure" gelingt FOREST OF SHADOWS eine Symbiose von sanft melancholischen Piano-Klängen und filigranem Gesang mit aggressiv brachialen Gitarrenriffs und verzweifelten Growls.

Doom ist bekanntlich langsam. Dies scheint sich im Falle von FOREST OF SHADOWS auch auf die Entstehungsgeschichte des Albums Departure niedergeschlagen zu haben. Denn wie ließe es sich sonst erklären, dass das Album vier Jahre an Entwicklungszeit verschlungen hat. Um nicht die ganze Schuld auf das schleppendste Genre des Heavy Metals zu schieben, soll auch darauf hingewiesen werden, dass Departure dreimal umgeschrieben wurde, mit Micce Anderson ein wichtiger Bestandteil der Band ebendiese verlassen hat und somit Niclas Frohagen ganz alleine das künstlerische und organisatorische Zepter der nunmehrigen One-Man-Show schwingt.

Und weil wir gerade vom Schwung sprechen: von diesem ist nicht sonderlich viel gegenwärtig. Departure ist ein schwerfälliger, mächtiger Koloss düsteren Doom Metals, der sich zusätzlich Teilen des Dark und Death Metals bedient und Erinnerungen an alte MY DYING BRIDE-Scheiben aufkommen lässt. Die hauptsächlichen Bausteine dieser unüberwindbaren Wand aus Schwermut sind sowohl die akustische als auch die elektrische Gitarre, die sparsam von anderen Instrumenten wie Piano, Mellotron oder diversen Samples ergänzt werden.

Etwas im Hintergrund versteckt sich der Gesang, der ebenso wie das gesamte Album auf zwei verschiedene Arten in Erscheinung tritt. So werden die ruhigen, still dahinsiechenden Passagen voller Melancholie mit cleanen, etwas schwachbrüstig anmutenden Vocals verhalten ins Mikrofon gehaucht, während die anderen Teile dieser Traurigkeit entfliehen wollen, indem sie den Seelenschmerz voller Wut und Verzweiflung herauszuschreien versuchen, was mittels der Growls auch gut zur Geltung kommt. Unterstützung in diesem Wechselspiel des Tempos und des Härtegrads erfahren die Vocals durch die angesprochene Arbeitsteilung von akustischer und E-Gitarre oder der Abwechslung von elektronischen oder gar keinen Beats mit denjenigen des Schlagzeugs, das in Doublebass-Passagen auch für verhältnismäßigen Elan sorgt.

Die fünf Songs, die auf Departure zum Besten gegeben werden, sind im Übrigen im Durchschnitt zwischen zehn und fünfzehn Minuten lang und greifen jeweils auf einen ähnlich gearteten Spannungsaufbau zurück: Ein melancholischer Beginn leitet den Song ein, Tempo und Aggressivität steigern sich allmählich bis sich letztendlich die ganze Verzweiflung Luft verschaffen muss. Somit ist die Variabilität – oberflächlich betrachtet – nicht den Stärken des Albums hinzuzurechnen, doch ist es auch nicht die Intention des schwedischen Künstlers sonderlich progressiv zu Werke zu gehen, sondern viel mehr ein Album zu schaffen, das den Hörer berührt, um ihn an der Melancholie und Verzweiflung teilhaben zu lassen.

Veröffentlichungstermin: 17.11.2004

Spielzeit: 61:05 Min.

Line-Up:
Niclas Frohagen – alle Instrumente & Gesang

Produziert von Niclas Frohagen
Label: Firedoom

Homepage: http://www.forestofshadows.com

Email: contact@forestofshadows.com

Tracklist:
1. Sleeping Death

2. November Dream

3. Bleak Dormition

4. Open Wound

5. Departure

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