SHAPESHIFT: Confusedated [Eigenproduktion]

Der Name ist Programm – "Confusedated" steht für konfus wirkenden Progressive Metal der härteren Gangart.

Brain Metal nennt die Erlanger Formation SHAPESHIFT ihre Musik, räumt aber sogleich ein, dass man das Ganze auch einfach als Progressive Metal der härteren Gangart bezeichnen kann. Keyboards sucht man auf dieser Demo-CD jedenfalls vergeblich, musikalisch ist man irgendwo zwischen FORCES@WORK und EVERFLOW einzuordnen, um mal zwei andere deutsche Underground-Kapellen als Vergleich heranzuziehen. Leider ist die Produktion etwas dumpf und der Snare-Sound ziemlich blechern, so dass die Durschlagskraft, die diese Art von Musik erfordert, leider nicht vorhanden ist.

Im Vergleich zu den erwähnten FORCES@WORK gehen SHAPESHIFT aber ohnehin nicht ganz so kompromisslos brutal vor. Bernd Wener singt zwar aggressiv, ohne sich dabei allerdings derart in Extreme vorzuwagen. Leider ist seine Stimme nicht wirklich herausragend, es fehlt an Austrahlung. Hinzu kommt, dass seine Gesangslinien immer irgendwie schief klingen, wobei nicht deutlich wird, ob das so beabsichtigt ist oder nicht. Man hat manchmal fast den Eindruck, als sei er gerade dabei, zur fertigen Musik eine Gesangslinie auszuarbeiten, denn diese klingen noch unfertig und unausgereift.

Hört man sich die Musik das erste Mal an, so wirkt sie zunächst ziemlich konfus. Häufige Tempo- und Rhythmuswechsel und scheinbar in keinen Zusammenhang zu bringende Parts erschweren es dem Hörer, die Songstrukturen zu erschließen. Weder gibt es auf Confusedated also eingängige Melodien noch sehr klare Songstrukturen, auch wenn das Infoblatt anderes behauptet. Dies und die Tatsache, dass die Riffs auch nach mehrmaligem Hören noch ziemlich beliebig klingen und fast nichts hängen bleibt und man auch nicht mit derart genialen technischen Finessen aufwarten kann wie die genannten Vergleichsbands, sind die wesentlichen Schwachpunkte dieser Demo-CD.

Doch Confusedated hat nicht nur Schattenseiten. Principles ist ein vergleichsweise straighter, thrashiger Song, der gut ins Ohr geht, und das abschließende Reproach ist nicht minder gelungen. Insbesondere der Refrain mit seinem synkopischen Rhythmus und den KING DIAMOND-artigen Gesangseinlagen bleibt sofort hängen. Wenn SHAPESHIFT die Komplexität also ein wenig zurückschrauben, funktioniert ihre Musik ziemlich gut. Um mit derart komplexer und verworrener Musik, wie sie auf Confusedated überwiegt, den Hörer mitzureißen, bedarf es aber an einigen griffigen Hooks, sei es nun durch markante Riffs oder eingängige Gesangslinien – und beide sind hier leider noch Mangelware.

Veröffentlichungstermin: 21.09.2004

Spielzeit: 23:23 Min.

Line-Up:
Bernd Wener – Gesang

Jossi Lenk – Gitarre

Sebastian Moser – Bass

Jochen Götz – Drums

Hompage: http://www.shapeshift-music.de

Email-Adresse der Band: bernd@shapeshift-music.de

Tracklist:
1. The Reaper´s Call

2. Perfect Life?

3. Next Stop: Garden Eden

4. Mind Curtain

5. Principles

6. Reproach

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