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SKY´S SHADOW: Fate

Was habe ich getan!? Warum sitze ich hier mit dieser CD, während Fierce gebannt Sportschau guckt, Rachendrachen in sein Zimmer eingeschlossen CRIMSON GLORY hört und Vampiria schon seit Stunden ein Interview mit Michael Weikath führt!?

Ich muss gestehen, dass ich dieses Review schon seit Monaten vor mir herschiebe. Leider habe ich in all der Zeit keinen Zugang zu der Musik von SKY´S SHADOW gefunden. Die Band wirft die unterschiedlichsten Zutaten in einen Topf und serviert ein recht bizarres, straff organisiertes Klanggemisch: Einerseits gibt es häufig Klassik-Einflüsse und Prog Rock-Passagen zu hören. Andererseits besteht die Grundlage der meisten Songs aus erdigem Hardrock. Dementsprechend wirkt die CD zunächst sehr verwirrend. Spielen IQ auf einmal AOR? Haben sich SPOCK´S BEARD mit REMEMBER TWILIGHT verbündet?

Das stilistische Durcheinander hat leider den Nachteil, dass man beim Anhören keinen klaren Gedanken fassen, geschweige denn ein Review schreiben kann. Lasse ich mich auf die Musik ein, wird mir permanent der Boden unter den Füßen weggezogen. Kaum bin ich im Groove, unterbricht ein Break den Fluss. Und noch bevor ich auf vertrackte Verschachtelungen im Songgefüge zu hoffen wage, schwenkt die Band zurück zu konturlosen Hardrock-Teilen.

Wirklich seltsam wird die Sache allerdings bei den Texten. Hier beschäftigen sich SKY´S SHADOW in erster Linie mit den Vorzügen des Rockmusiker-Daseins: On the stage tonight standing in the light we are here to play our songs for you (In The Light). Außerdem gibt es noch Religionskritik (I Lose My Faith) und eine Meteoriten-Armaggeddon-Geschichte (Stroke Of Fate II). Diese Themen wurden bereits von einer ganzen Menge Bands kongenial vertont (SCORPIONS, RUNNING WILD, WARLORD, um nur mal drei Beispiele zu nennen). Doch das freudige Entzücken darüber, auf der Bühne zu stehen, harmoniert einfach nicht mit dramatischen Klanggebilden der Marke SAVATAGE. Dazu kommt, dass der gepresste Gesang rein gar nichts mit Prog Rock zu tun haben scheint. Um so verblüffender ist, dass Pascal Lüders bei dem ruhigen Alone seine Stimme eher zurückhaltend einsetzt und dabei fast schon klingt wie Peter Nicholls von IQ!

Ansonsten bleibt das instrumentale Stroke Of Fate I das einzige Stück, das (dank trauriger Geigenmelodien) ansatzweise zu gefallen weiß. Das restliche Songmaterial bleibt dagegen unschlüssig und seltsam.

Weitere Infos gibt es unter http://www.skys-shadow.com.

Spielzeit: 39:37 Min.

Line-Up:
Pascal Lüders: Gesang

Christopher Jesidero: Gitarre, Geige, Cello

Tobias Schaaf: Gitarre

Robin Steffens: Bass

Andy Orange van de Rey: Cembalo, Orgel, Keyboard

Wolfgang Blank: Schlagzeug

Produziert von Christopher Jesidero & Tobias Schaaf
Label: Mokambo Music

Homepage: http://www.skys-shadow.com

Tracklist:
1. S.O.S.

2. Prelude In B-Minor

3. I Lose My Faith

4. Alone

5. Road Of Music

6. Stroke Of Fate I

7. Interlude

8. Stroke Of Fate II

9. In The Light

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