Es kostet mich sichtlich Überwindung, diese Review zu schreiben. Dass STAR QUEEN sich im Vergleich zu ihrem Debüt Faithbringer gesteigert haben, hilft wenig. Noch immer dümpeln die Stücke vor sich hin. Die Gitarre wurde weit in den Hintergrund gemischt und darf nur bei Soli ins Rampenlicht. Übrig bleibt ein vermeintlich episches Duett für Schlagzeug und Gesang. Zu meiner Erleichterung konnte sich Stella Tormanoff bei Letzterem im Vergleich zum Erstling steigern. Zumindest rollen sich meine Zehennägel beim Zuhören nicht mehr auf. Zu meinem Entsetzen beträgt die Spielzeit von Your True Self allerdings mehr als 70 Minuten. So ist es fast unmöglich, dass einzelne Passagen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. So gibt es bei Crystal Heart einige ganz ordentliche Passagen, die ein wenig nach NIGHTWISH klingen. Das anschließende Draft zerstreut dann aber wieder sämtliche Hoffnungen, dass gegen Ende noch ein wirklich gelungener Song wartet. Unwillkürlich schweift meine Aufmerksamkeit weg von der Musik und hin zu schöneren Tagen bzw. Alben.
Auch wenn es das Album in keinster Weise aufwertet, sei trotzdem erwähnt, dass mich der Bass-Sound an DREAM THEATERs nicht-von-dieser-Welt-Debüt erinnert. Ansonsten verbreitet die Musik von Your True Self zwar eine leicht mystische Atmosphäre. Oftmals ähnelt sie dabei aber dem unspektakulären Cover. Denn im Vergleich zu den großen Dramaturgen von NIGHTWISH und BLIND GUARDIAN verhalten sich STAR QUEEN wie eine EGA-Auflösung zur echten Welt.
Veröffentlichungstermin: 24.07.2004
Spielzeit: 70:20 Min.
Line-Up:
Stella Tormanoff: Gesang
Thobjorn Englund: Gitarre
Erik Tornberg: Gitarre
Peter Uven: Bass
Mats Holma: Schlagzeug
Label: Lion Music
Tracklist:
1. Exile
2. Your True Self
3. Rainbow
4. Existence
5. Virginia And The Wizard
6. Crystal Heart
7. Draft
8. Revelation Of Our Malice
9. Merciless Faith
10. Cryptic Epistle
11. Labyrinth Of Spleen