Am Bodensee ist das Dasein knallhart. Keine Happy Ends in Sicht, daher klingt die Musik der Bands, die von da stammen, nicht gerade fröhlich, geradezu nach einem Leben in Agonie. Ihr wisst worauf ich hinauswill, NME.MINE haben wohl nicht nur ein Album von LIFE OF AGONY im Schrank stehen, sind dennoch eigenständiger als man meinen könnte.
Die Erstlings-EP des Quintett zeigt neben dem großen LIFE OF AGONY-Einfluss auch einige Emo-Passagen im Stil von BOYSETSFIRE, durch die eine weitere Facette in der Musik von NME.MINE auftaucht. Die fünf Musiker rocken irgendwo zwischen den Stühlen und nach kurzer Eingewöhnungsphase findet man durchaus Gefallen. Es ist nicht so einfach sich in die Herangehensweise der Musiker einzufinden, aber man spürt, dass NME.MINE diese Musik nicht aus Berechnung machen. Das Quintett ist ehrlich, biedert sich keinem Trend an. Das kann jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass einige Songs nicht so richtig zünden wollen und ziemlich vor sich hin plätschern. Leave the World und Unlove beispielsweise sollten mit mehr Inbrunst und Hingebung dargeboten werden.
Davon abgesehen ist auch die Stimme von Sänger Patric Gewöhnungssache, in den klaren Passagen klingt er teilweise wie eine hysterische Ausgabe von Keith Caputo, doch das kann man auch auf die gesamte Band beziehen. Trotz einiger Startschwierigkeiten und dem dumpfen Soundgewand bemerkt man das Potenzial, welches in NME.MINE schlummert, sofort. Ein paar Nummern wie den Opener Out of Envy mehr und das Scheibchen würde sicherlich um einiges mehr mitreißen. Austesten schadet trotzdem nicht und da diese EP zum Preis einer Maxi erhältlich ist können Fans von LIFE OF AGONY in der Tat nicht viel falsch machen.
Veröffentlichungstermin: 8. November 2004
Spielzeit: 31:27 Min.
Line-Up:
Patric – Vocals
Phil – Guitars, Vocals
Michael – Guitars
Markus – Bass
Robert – Drums
Produziert von Richi und NME.MINE
Label: Eat the Beat Music
Homepage: http://www.nmemine.com
Email: info@nmemine.com
Tracklist:
1. Out of Envy
2. Greed
3. Leave the World
4. Unlove
5. From the Inside
6. Sleepers
7. Slave
8. Not Good