IMPIOUS: Hellucinate

Ein gefundenes Fressen für jeden Fan von rasiermesserscharfen Death/Thrash und sicher auch etwas für Vampi und alle anderen trauernden THE CROWN-Maniacs.

THE CROWN ist tot – es lebe IMPIOUS. Während ich bei diesem Ausspruch den virtuellen Nackenschlag von Kollegin Vampi verspüre, bleibe ich dennoch der Ansicht, dass IMPIOUS mit „Hellucinate“ das Zeugs haben als die THE CROWN-Nachfolger zu bestehen. Mir gefielen IMPIOUS schon immer einen Tick besser als die „Königlichen“, da sie mich technisch als auch songwriterisch mehr begeistern konnten.

IMPIOUS haben aktuell noch eine Portion Thrash Metal mehr im Gepäck, die THE CROWN-Parallelen waren schon immer latent präsent (kein Wunder, waren doch die THE CROWN-Mucker Johan Lindstrand und Marko Tervonen früher bei IMPIOUS tätig) und dennoch besticht die Band durch Individualität.

Wie schon auf dem Vorgängeralbum The Killer prasselt ein 39-minütiges Death/Thrash-Gewitter auf den Hörer nieder. Bis auf zwei Ausnahmen haben IMPIOUS ihre Kompositionen kurz und prägnant gehalten und schon der Opener „Inject“ eröffnet mit einem kurzen Blastpart, um anschließend mit sägenden Klampfen straight die Rübe vom Hals zu bügeln. Es bleibt keine Zeit zum Realisieren, „Inject“ ist der perfekte Einstieg für ein intensives Album und schnürt dem Hörer die Luft zum Atmen ab. Auf demselben Energielevel bewegen sich die beiden folgenden Tracks „Wicked Saints“und „Infernique“. Ersteres mit wild rasender Bassdrumarbeit von Schlagzeuger Mikael Norén und „Infernique“ mit teilweise überraschend hohen Power Metal-artigen Screams von Frontmann Martin Akesson und einprägsamer Melodieführung. Im weiteren Verlauf besticht der Titeltrack „Hellucinate“ durch „voll auf die Fresse“-Death/Thrash mit blastigen Einschüben, bei „Show Me Your God!“ wird das Tempo etwas gedrosselt und fett gegroovt, und mein Lieblingstrack „Toxic Paranoia“ wird vor allem durch die Klampfenabteilung geprägt, die sich ein Mörderriff nach dem anderen aus dem Ärmel zaubert. Der Chorus bleibt zudem gut im Ohrmuschelkanal hängen und knackiger Groove ist stets präsent. Die Abschlusskomposition „Suicide Park“ ist mit über neun Minuten der längste Track von „Hellucinate“ und auch von der musikalischen Seite her beleuchtet fällt „Suicide Park“ aus dem Rahmen. Nix mit Highspeed Death/Thrash, sondern im Midtempo startet das Stück zunächst experimentell und etwas sphärisch, um dann in einer bedrohlichen Stimmung (und herrlichen Melodien) den Hörer platt zu walzen. Überraschend, aber auch dieses Tempo steht IMPIOUS sehr gut zu Gesichte und ich hoffe, dass die Schweden beim nächsten Output mehr Stücke dieser Art bringen.

Abschließend bleibt nur noch zu sagen, dass IMPIOUS mit „Hellucinate“ da angeschlossen haben, wo sie bei „The Killer“ aufhörten. Ein gefundenes Fressen für jeden Fan von rasiermesserscharfen Death/Thrash und sicher auch etwas für Vampi und alle anderen trauernden THE CROWN-Maniacs.

Veröffentlichungstermin: 04.10.2004

Spielzeit: 39:09 Min.

Line-Up:
Valle Adzic – Gitarre

Martin Åkesson – Vocals

Robin Sörqvist – Leadgitarre

Mikael Norén – Drums

Erik Peterson – Bass

Produziert von Valle Adzic
Label: Metal Blade Records

Hompage: http://www.impious.net

Tracklist:
Inject

Wicked Saints

Infernique

Hellucinations

Show Me Your God!

Death_Wish_Scar

Toxic Paranoia

Needles Nervosa

Bloodspill Revelation

Suicide Park

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner