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FROSTHARDR: Maktesløs

Die garantiert unschmelzbare Schwarzmetallalternative zum Erdbeereis…

Bereits der Name FROSTHARDR lässt selbst im Juli die Temperaturen unter 30 Grad sinken. Nach einem kurzen Industrial-angehauchten Intro legen FROSTHARDR in „Koma“ richtig los – epischer Black Metal, unverwechselbar norwegisch, stark beeinflusst von den frühen Zeiten ENSLAVEDs, SATYRICONs oder WINDIRs. Die Produktion ist transparent und doch authentisch-dreckig, die Gitarren atmen furchteinflössend aus den Boxen und beinahe sieht man es draussen schon schneien. Die Synths werden nur selten eingesetzt, was „Maktesløs“ sehr gut zu Gesicht steht.

Wer jetzt jedoch durchwegs epischen Schwarzmetall erwartet, wird in „Death-My Relief“ eiskalt überrascht. Deutet man den Titel als Ode an den Death Metal, ist man jedoch bereits auf der richtigen Spur. Nach einem kranken, DARKTHRONE-artigen, schleppenden Intro steigern sich FROSTHARDR erst in ihre groovigeren Schwarzmetallklänge hinein, nur um dann in einen Todesmetall-Part in ihren Song einzuflechten, der mit seiner Langsamkeit und den tiefen Vocalgrunzern in Gefilden von Bands wie AUTOPSY und BABYLON SAD wuchert. Wer sich also zum Auftakt bereits begeistert das Corpsepaint ins Gesicht geschmiert hatte, muss nun schleunigst zum Abschminken – nur um sich dann für den schwarzwurzligen Schluss wieder zurecht zu machen. Auffällig ist bei „Death-My Relief“ nicht nur der Stilmix (der einen jäh aus der im ersten Song aufgebauten Stimmung reisst), sondern auch die fliessenden Übergänge. So wirken die einzelnen Parts nie zusammengekleistert, sondern eröffnen einen schlüssigen Songaufbau (und das über 8 Minuten). Das zuerst beinahe fröhliche „Ravneskrik“ entpuppt sich schliesslich wieder als klar Schwarzmetall-orientiert, doch lassen FROSTHARDR atmosphärischen Parts ihren Platz und erinnern hier zuweilen etwas an die frühen Zeiten von FALKENBACH.

Leider endet „Maktesløs“ dann bereits – abzüglich Intro und Outro bleiben gerade drei „vollständige“ Songs. Diese zeigen jedoch deutlich das Talent von FROSTHARDR und lassen auf ein Full-Length Werk hoffen.

Veröffentlichungstermin: 2004

Spielzeit: 26:13 Min.

Line-Up:
Ozol: Bass

Dr. E: Gitarre, zusätzliche Vocals

Jokull: Gitarre, Vocals

Savn: Drums

Dato Losfen: Industrial Sounds

Mageroy: zusätzliche Synths

Produziert von Peter Dalbakk
Label: Momentum Scandinavia

Homepage: http://www.frosthardr.com

Tracklist:
1. Maktesløs

2. Koma

3. Death—My Relief

4. Ravneskrik

5. Vandret

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