NERTHUS: Black Medieval Art

Ein Italo-Western Held verirrt sich ins Höllengebirge Österreichs und trifft dort einen Ritter und einen Schwarzmetaller. Die drei streifen fortan zusammen durch die Wälder und "Black Medieval Art" ist der perfekte Soundtrack dazu…

Die Schwarzmetaller NERTHUS präsentieren mit „Black Medieval Art“ ihr nunmehr drittes Album. Allerdings wird hier wieder einmal klar, wie rasch eine Band das Schubladendenken sprengen kann: wer würde schon Maultrommelklänge auf einem „Black Metal“-Werk erwarten. Außerdem ist „Black Medieval Art“ stellenweise beinahe verboten fröhlich und sogar tanzbar (für einen wilden Reigen im Wald), gehen wir also davon aus, dass es sich nicht um ein Werk handelt, welches sich nicht für eine Socke hält und sich somit in einer Schublade nicht wohl fühlt.

Viel mehr als einem Stil, scheinen NERTHUS dem Gedanken verhaftet zu sein, Brücken zwischen Schwarzmetall und Mittelalter zu schlagen. So finden sich Flöten, Maultrommeln und andere akustische Leckereien mal alleine und mal zusammen mit verzerrten Gitarren auf demselben Spielfeld. Beinahe könnte man meinen, Ennio Morricone habe sich nach den Italo-Western Soundtracks wie „For a few dollars more“ und „My name is Nobody“ nach Norwegen abgesetzt und Freundschaft mit einigen Schwarzmetallern geschlossen. Zugleich erinnern NERTHUS zeitweise an die alten Zeiten von IN EXTREMO und SUBWAY TO SALLY. In episch-verzerrten Momenten beschwören die Österreicher dann die verzerrte Melancholie ihrer Landsleute SUMMONING – ein stilvolles Beispiel dafür findet sich in „Masters of Steel and Masters of Fight“. Dennoch dürfte das Verdikt „zu fröhlich“ wohl auf viele Parts von „Black Medieval Art“ durchaus zutreffend sein. Als weiterer Anspieltipp ist „Dark Triumphant Hordes“ zu nennen, ein Song, in dem es beinahe FINNTROLLig hüpfend zu und her geht.

Will man es rational formulieren, so könnte man sagen, dass NERTHUS auf diese Weise die Brücke zwischen Mittelalter und Schwarzmetall bauen. Emotional könnte man aber auch ganz anders auf „Black Medieval Art“ reagieren: Mit Schlamm ein Warpaint aufs Gesicht schmieren, „Poing“ schreien und binsenkrautbesessen durch den Wald hüpfen.

Veröffentlichungstermin: 08.03.2004

Spielzeit: 44:06 Min.

Line-Up:
Mirko B: tiefe und hohe Grunzer

Clemens J.H.: „synthetische“ Instrumente

Daniel G.: Schreie

Alex K.H.: „reale“ Instrumente, Flüstern

Produziert von A.K.H.
Label: CCP Records

Homepage: http://www.ccprecords.com

Tracklist:
1. Behind The Horizon

2. Battle Song

3. Prehistoric Crafts

4. Dark Triumphant Hordes

5. Melodies Of Pride And Honour

6. Masters Of Steel And Masters Of Fight

7. Roving Clouds

8. The Era Of Pureness

9. Seeds Of Death

10. Devising Of Black Strategies

11. Hymn To The Glory Of Mother Nature

12. The Black Fortress

13. Before The Last Battle

14. Where The Eagles Fly

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