RA´S DAWN: Unveiling The Grotesque [Eigenproduktion]

Diese Scheibe dürfte allen Fans des epischen und leicht progressiven Metals zusagen.

Erst vor wenigen Monaten wurde die bereits 2002 aufgenommene Demo-CD Solar Force besprochen, und schon gibt es mit Unveiling The Grotesque Nachschub der Band aus dem Koblenzer Raum, die auch diesmal wieder eine gelungene Mischung aus epischem und progressiv angehauchtem Metal auf CD gebannt haben. Im Vergleich zum Vorgänger fällt zunächst einmal die verbesserte Produktion auf. Zwar klingt die Snare-Drum ein wenig blechern, doch tönen die knackigen Gitarren sowie die Drums dennoch um einiges druckvoller als auf dem produktionstechnisch schon sehr passablen Demo, so dass man sich in dieser Hinsicht schon mal vor keiner Labelveröffentlichung zu verstecken braucht.

Musikalisch und textlich gibt es auch einige Veränderungen zu verzeichnen, denn auf Unveiling The Grotesque wird konsequent auf textliche Referenzen zur ägyptischen Mythologie sowie entsprechende musikalische Einflüsse verzichtet. Das ist ein bisschen schade, da dieses Element die Band deutlich von anderen Vertretern des Genres abgrenzte. Stattdessen scheint man textlich eine Vorliebe für Edgar Allan Poe entdeckt zu haben. Im direkten Vergleich zum Vorgänger fällt zudem auf, dass der Anteil der epischen Elemente etwas zurückgeschraubt wurde zugunsten eines gestiegenen Härtegrads. Gleich der Opener Terrified etwa ist ein harter, schneller Power Metal-Song (nicht das, was gewisse Leute heutzutage für Power Metal halten) mit coolen Gitarrenharmonien, der rhythmisch variantenreich, jedoch auch etwas sperrig ausgefallen ist und nicht so recht zünden will. Ganz anders dagegen das folgende Follow Me, das im Midtempo gehalten und gleichzeitig epischer und progressiver ist, rhythmisch teilweise äußerst komplex und anspruchsvoll mit unvorhersehbaren Wechseln, aber auch mit grandiosem, hymnischen Gesang von Olaf Reimann, der mit seiner mittelhohen, etwas rauen Stimme sicherlich zu den besten Sängern gehört, die der deutsche Metal-Undergroud derzeit zu bieten hat.

Während The Masque Of The Red Death mit einem sofort ins Ohr gehenden, leicht orientalisch angehauchten Riff sowie virtuosen Gitarrenleads zu begeistern weiß, rauscht All That´s Left (Is Pain) an einem vorbei, da sich die Riffs und Melodien einfach nicht festsetzen wollen. Nachdem in dem überlangen The Fall Of The House Of Usher dann noch einmal alle Stärken der Band gebündelt werden, können die beiden abschließenden Bonustracks – darunter mit Passage To The Moon ein Instrumentalstück – leider nicht so sehr überzeugen, sind aber auch deutlich straighter ausgefallen als das anspruchsvolle reguläre Material der CD.

Nichtsdestrotrotz zeigt Unveiling The Grotesque eine Band, die sich in allen Belangen steigern konnte und allen Fans des epischen und leicht progressiven Metals zusagen dürfte. Wer es also bislang versäumt hat, sich mit der Band auseinanderzusetzen, der sollte dies nun nachholen.

Veröffentlichungstermin: 05.06.2004

Spielzeit: 41:23 Min.

Line-Up:
Marek Schoppa – Guitars

Marco Freimuth – Drums

John Schmitz – Guitars

Olaf Reimann – Vocals

Martin Balthes – Bass

Philipp Nörtersheuser – Keyboards

Produziert von Fabian Zimmermann

Hompage: http://www.ras-dawn.com

Email-Adresse der Band: contact@ras-dawn.com

Tracklist:
1. Terrified (e.a.p. chapter I)

2. Follow Me

3. The Masque Of The Red Death (e.a.p. chapter II)

4. All That´s Left (Is Pain)

5. The Fall Of The House Of Usher (e.a.p. chapter III)

6. Speak To The Dead (Bonus Track)

7. Passage To The Moon (Bonus Track)

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