ELLIPSIS: From Beyond Theamtics

Musikalisch dürfte "From Beyond Thematic" vor allem für all diejenige interessant sein, die progressiver Musik im weiteren Sinne nicht abgeneigt sind und zudem einen Hang zu düsterer Atmosphäre haben. Beides bieten ELLIPSIS und erneut muss eine grobe Einordnung zwischen EVERGREY und ASHES TO ASHES erfolgen, ohne diese jetzt zu eng auslegen zu wollen

Ich muss ganz ehrlich und ganz ohne Vorurteile gegenüber unseren westlichen Nachbarn zugeben: so richtig begeistern konnte ich mich bis zum heutigen Tag noch für keine französische Metalband. Selbst die legendären KILLERS oder NIGHTMARE sind an mir komplett vorbei gelaufen. Jetzt habe ich aber hoffentlich endlich meine Franzosen-Band gefunden, die mich zweitens aktuell so richtig überzeugen und bei der ich mir erstens zudem vorstellen kann, dass da in Zukunft noch einiges kommen könnte.

Schon Comastory hat sehr viel Wohlwollen verursacht, das zweite nun vorliegende Full-Length-Album überzeugt nun vollkommen. Musikalisch dürfte From Beyond Thematic vor allem für all diejenige interessant sein, die progressiver Musik im weiteren Sinne nicht abgeneigt sind und zudem einen Hang zu düsterer Atmosphäre haben. Beides bieten ELLIPSIS und erneut muss eine grobe Einordnung zwischen EVERGREY und ASHES TO ASHES erfolgen, ohne diese jetzt zu eng auslegen zu wollen – es gibt wirklich keine Band, die man direkt mit ELLIPSIS vergleichen könnte, zu eigen ist die Herangehensweise an die eigene Musik.

Thrashig/deathige Momente finden sich wie z.B. in Circle of Psycho Universe genauso wieder, wie auch PAIN OF SALVATION-mäßige Weichei-Chöre (From Beyond Thematics). Die bereits auf dem Vorgänger vorhandenen Jazz-Einsprengsel stehen auf dem neuen Werk lediglich beim Song Mother Apocalypse im Vordergrund, ansonsten kommen diese in erster Linie im Schlagzeugspiel von Man X zum Tragen, der selbst bei straighten, treibenden 4/4-Beckenanschlägen nicht von kleinen Wirbeln oder Gegenrhythmiken absehen kann.

Das faszinierende an From Beyond Thematic sind allerdings die interessanten Songarrangements kombiniert mit den Gesangsmelodien und der großartigen Stimme von Emmanuelson. ELLIPSIS gehen nicht zu verschachtelt zu Werke, die Grundlinie in den Kompositionen ist recht schnell zu finden. Dennoch schafft man es, unnötige Wiederholungen zu vermeiden und spätestens gegen Ende des Songs die Grundideen auf faszinierende Weise weiter zu führen und den Stücken in ihrem Verlauf ein völlig neues Gesicht zu verleihen.

Härte und Düsternis werden in der Musik, den Texten und dem Gesang transportiert, ja selbst verzerrte Vocals sind auf From Beyond Thematic so effektiv wie selten eingesetzt. Gleichzeitig weisen alle Elemente aber auch ein hohes Maß an Anspruch auf, so dass hier Kopf und Herz gleichzeitig voll auf ihre Kosten kommen. Ungewöhnliche Instrumentierungen (da gefällt sogar der Flöteneinsatz) und eine vollkommene Unabhängigkeit von irgendwelchen allgemeinen Strömungen innerhalb der Szene runden den hervorragenden Eindruck ab, wobei man im Gegensatz zum Vorgänger inzwischen ein ganzes Stück homogener klingt. Schön, dass zwischen alledem auch eingängige, bewegende und einfach schöne Melodien und Harmonien ihren Platz finden, allerdings ist From Beyond Thematics aber auch ein Album, auf das man sich erst einlassen muss. Die großartigen Momente erschließen sich nicht beim ersten Hördurchlauf, dafür ist eine Langzeigwirkung aber garantiert. Ein ganz besonderes Werk, wenngleich ich ELLIPSIS noch einiges an Steigerung zutraue.

Veröffentlichungstermin: Mai 2004

Spielzeit: 53:43 Min.

Line-Up:
Emmanuelson [vocals & guitars]

Fla Eklektika [bass & vocals]

Phil Arm´s [guitars]

Man X [drums]

Khallys [keyboards]

Produziert von Terje Refnes
Label: Adipocere Records

Hompage: http://www.ellipsis-music.com

Tracklist:
1- Infernal and Beautiful

2- Spiritual Flower Bath

3- Butterfly Process

4- Divination

5- Darkness Call

6- Mother Apocalypse

7- Circle Of Psycho Universe

8- Dark Sensual Nymph

9- Astral My Land

10- From Beyond Thematics

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