Glaubt Ihr immer noch, dass irgendwann mal ein neues GUNS N ROSES-Album erscheint? Egal, nach dem Beitrag zum „End of Days”-Soundtrack sollte man nicht unbedingt scharf auf ein neues Album sein, oder? Doch das, was Slash hier mit seinem Snakepit vorlegt knüpft beinahe an die Klasse von „Appetite for Destruction” an. Waren bisher die beiden IZZY STRADLIN-Scheiben meine Favoriten der Solo-Werke der GUNS N ROSES-Mucker, so hat sich das mit „Ain´t life Grand” definitiv geändert. Sicher, die beiden IZZY STRADLIN-Scheiben waren geil, die DUFF MCKAGAN-Scheibe („Believe in me”) war gut, was auch für das 95er-SNAKEPIT-Debüt („It´s five o´clock somewhere”) gilt. Doch die zwölf Songs dieses Albums stecken diese Scheiben locker in die Tasche. Ob das daran liegt, daß Slash seine alte Besetzung (zu der immerhin drei Ex-Gunners gehörten) komplett ausgetauscht hat? Egal, hier gibt´s zwölfmal Rock´n Roll mit rotziger Street-Punk-Attitüde. So muß Rock´n Roll klingen. Gitarre, Baß, Schlagzeug und Gesang – verstärkt und ergänzt durch Blasinstrumente und/oder eine Mundharmonika. Gelegentlich ertönen Frauen- und Kindergesänge – Was braucht es mehr, um gut zu klingen? Was sehr zum Hörgenuß dieser Scheibe beiträgt ist weniger Slash´s Gitarrenspiel. Das ist gewohnt erstklassig und im Dienste der Mannschaft stehend. Ein absoluter Gewinn ist Sänger Rod Jackson, der das ganze Repertoire von „Röhre” bis „Schmusekater” draufhat, sich meistens aber als erstgenannte outet (manchmal erinnert er mich an Ted Bullet von THUNDERHEAD). Balladenartig wird´s lediglich bei „Back to the Moment”, während ich mir den Titelsong auch auf einer DAVID LEE ROTH-Scheibe vorstellen könnte, so „Las Vegas”-like ist er. Wer die Musik nicht mag, kann sich die Scheibe auch wegen des sehr geilen Artworks kaufen. Hier hat Sebastian Krüger nach langer Zeit mal wieder eine erstklassige Arbeit für den CD-Cover-Markt hingelegt. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was der rothaarige Zwerg als Gegenantwort parat hat.
Veröffentlichungstermin: 10.10.2000
Spielzeit: 58:36 Min.
Line-Up:
Slash – Guitars
Road Jackson – Vocals
Johnny Griparic – Bass
Matt Laug – Drums
Ryan Roxie – Guitars
Produziert von Jack Douglas
Label: Koch Records
Homepage: http://www.slash-snakepit.com
Tracklist:
1.Been There Lately
2.Just Like Anything
3.Shine
4.Mean Bone
5.Back to the Moment
6.Life´s Sweet Drug
7.Serial Killer
8.Truth
9.Landslide
10.Ain´t Life Grand
11.Speed Parade
12.Alien