Neun Jahre sind die Nordlichter (bei uns in Schwaben auch gerne liebevoll Fischköpfe genannt, hehe) im Musikzirkus aktiv und veröffentlichen mit dem neuen, selbstbetitelten Album „Dark Age“ ihren vierten Longplayer.
Dabei konnte sich das Hamburger Quintett von Platte zu Platte steigern und logischerweise stellt „Dark Age“ in meinen Ohren das bisher reifste Werk dar.
Die zehn Kompositionen sind in sich runder und kompletter als noch die Ergüsse auf dem Vorgänger The Silent Republic. Der gefällige Dark Metal-Stil bekam auf „Dark Age“ noch eine ordentliche melodic Death Metal-Schlagseite und zudem etliche cleane, sich ins Hirn fressende, Vocals hinzu. Diese harmonieren gut mit den überwiegend aggressiven Gesangslinien. Wiederum wirken einige Stücke räudiger, wie etwa der leicht dreckig-rotzige Uptemposong „Zero“ (mit Ohrwurmrefrain) oder der mit Blastbeats beginnende Nackenbrecher „Neurosis 404“. Dennoch haben DARK AGE nicht vergessen was schon „The Silent Republic“ auszeichnete: großartige Melodien, die gekonnt mit der ergreifenden Härte verschmolzen wurden. Egal ob diese durch die unaufdringliche Keyboardarbeit von Martin Reichert oder die Klampfenfraktion Freese/Schubert geprägt werden – die Melodiebögen treffen stets das Herz des Hörers.
Weiterhin konnten die Hanseaten Johan Edlund (TIAMAT) verpflichten, der bei den Stücken „Dare To Collapse“ (eines der Albumhighlights und ein Mix aus Melancholie, Aggression und coolen cleanen Vocals) und „The Elegy Of A Forgotten Science“ (ein Midtempogroover mit dem Charisma von Edlund) ein paar Gesangparts beisteuerte.
Um die Abwechslung der Veröffentlichung noch zu komplettieren seien auf jeden Fall noch die balladesken Klänge von „My Own Darkness“ und der THE KOVENANT-lastige Zappelbudensmasher „Nikita“ zu erwähnen.
Zum Abschluss von „Dark Age“ präsentiert die Band noch eine im DARK AGE-Gewand gehaltene Coverversion des OZZY OSBOURNE-Stückes „Suicide Solution“, welches trotz des Härtegrads immer noch wieder erkennbar ist.
Alles in allem eine runde Sache und DARK AGE spielen definitiv um die UEFA-Cup-Plätze.
Veröffentlichungstermin: 19.04.2004
Spielzeit: 40:46 Min.
Line-Up:
Eike Freese – vocals, guitars
André Schumann – drums
Martin Reichert – keyboards
Torsten Eggert – bass
Jörn Schubert – guitars
Produziert von Eike Freese
Label: Remedy Records
Hompage: http://www.suicidecrew.com
Tracklist:
Fix The Focus
Zero
Dare To Collapse
Pulse Of Minority
Neokillers
Nikita
My Own Darkness
Neurosis 404
The Elegy Of A Forgotten Science
Suicide Solution