HELIUM VOLA: Liod

Auf "Liod" gibt es die vielfältige und abwechslungsreiche Musik eines wahren Elektronik-Gottes.

Fans von Ernst Horn haben es in letzter Zeit nicht leicht – man hat inzwischen gar keine Zeit mehr, sich mit seinen Alben intensiv zu beschäftigen. Letztes Jahr fing alles mit der DEINE LAKAIEN „1987“ an, dann kam das „Lili Marleen“-Projekt mit Sabine Lutzenberger (HELIUM VOLA), dann die DEINE LAKAIEN „Live In Concert“ Doppel-CD und DVD, und jetzt hält man wieder ein Werk des großen Künstlers Ernst Horn in der Hand. Und wieder einmal hat Ernst Horn bewiesen, dass man sich elektronische Musik gut anhören kann, und diese nicht langweilig oder billig klingen muss.

Das zweite Studioalbum der Band HELIUM VOLA trägt den Titel „Liod“, was im altdeutschen „Gesang“, im russischen hingegen „Eis“ bedeutet. Ernst Horn, Kopf von HELIUM VOLA, gerne auch als Kopf von DEINE LAKAIEN bezeichnet, begründet die Titelwahl damit, dass ihm einfach der Klang des Wortes gefällt.

„Liod“ erinnert stark an das Debütalbum von HELIUM VOLA, nicht zuletzt dadurch, dass sich die Melodie von „Omnis Mundi Creatura“, die erste Single des Debütbalbums, durch das gesamte Album zieht. Die zweite Grundlage ist die Melodie von „La Fille“. Neben den beiden modernen Stücken „La Fille“, komponiert von Michel Houllebecq, und „Dormi“, von Ernst Horn selbst geschrieben, hört man noch zahlreiche lateinische Stücke aus der „Carmina Burana“, einer Anthologie mittelalterlicher Liedtexte, sowie Texte in Alt-Provinzialisch und Alt-Portugisisch.

Die Texte wurden in klassischer „hornscher Manier“ musikalisch umgesetzt, das Zusammenspiel von elektronischer Musik mit mittelalterlichem Gesang ist so harmonisch aufeinander abgestimmt, dass diese Perfektion beinahe nicht zu übertreffen ist.

Das zentrale Thema der Platte ist die Sicht auf Leben und Tod einer Frau im Mittelalter, verbunden mit dem Leidensweg des Kindes. So ist „Frauenklage“ das Kernstück der CD. Es handelt von dieser Frau, die ein uneheliches Kind erwartet und somit das Gespött der Leute ist.

Eingeleitet wird das Album durch Liod-1, wovon es noch drei weitere Teile auf der CD gibt, in denen man immer wieder ein schwer krankes Kind schwer atmen und husten hört. Doch trotz Winter, Tod und Schlaf überlebt es, wie man es in dem schön-fröhlichen „In Lichter Farbe steht der Wald“, in dem der Winter dem Frühling weicht, deutlich hören kann. Das Kind überlebt durch einen Merseburger Zauberspruch, mit dem man ein Haus gegen einen Dämon schützen kann. Dieser Zauberspruch wird von Eva Horn gesprochen und ist mit der Melodie und dem Refrain von „Omnis Mundi Creatura“ unterlegt. Das Konzept ist musikalisch perfekt umgesetzt und es reißt einen mit, auch wenn man nicht dem Alt-Provinzialischen, Alt-Portugisischen und Lateinischen mächtig ist.

Fans wissen, dass sie bei dieser CD nicht der billige Beat erwartet, den man nach einmal hören satt hat, sondern die vielfältige und abwechslungsreiche Musik eines wahren Elektronik-Gottes.

Veröffentlichungstermin: 26.04.2004

Spielzeit: 71:21 Min.

Line-Up:
Sabine Lutzenberger – Vocals

Ernst Horn – Keybords, Production

Gastmusiker:

Gerlinde Sämann (Solo in Engel, in lichter Farbe steht der Wald)

Susann Weiland (Solo in bitte um Trost)

Andreas Hirtreiter (Solo in veni Veni)

Joel Frederiksen (Solo in Vagantenbeichte)

Tobias Schlierff

Riccardo Delfino – hurdy-gurdy, Harps

Jost Hecker – Cello

Eva Horn – Stimme gegen einen Dämon
Label: Chrom/Indigo

Hompage: http://www.helium-vola.de/

Tracklist:
Liod-1

Lucente Stella

Liod-2

Veni Veni

Bitte Um Trost

Printemps

Ich Was Ein Chint So Wolgetan

Chumemin

Mahnung

Vagentenbeichte

Frauenklage

Ondas Do Mar

Liod-3

Zur Heilung

Liod-4

Engel

Dormi

La Fille

Gegen Einen Dämon

In Lichter Farbe Steht Der Wald

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