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LEFAY: S.O.S. …—…

LEFAY treten derzeit auf der Stelle. ´S.O.S.´ bietet wenig neues und letztendlich durchschnittliche LEFAY-Ware. Auch das Konzept des Albums kann nicht über die volle Länge überzeugen. Solide, aber zu uninspiriert.

Das neue LEFAY-Album hat meine Metal-Welt völlig verdreht! Jahrelang dachte ich, ich würde diese Musik verstehen, doch nur mit neun Tönen zu Beginn dieses Albums habe ich erkannt, dass ich diese Musik schon immer völlig falsch angehört habe. Neun Piepser, drei kurz, drei lang, drei kurz, und dann ein Riff, das genau diese Piepser nachahmt. “S.O.S.” Seither sitze ich vor meinem CD-Player und versuche alle meine CDs nach Morse-Nachrichten abzusuchen! Was haben die ersten Metal-Bands die vielen Moralapostel doch verarscht. Während diese Massen an Schallplatten und Plattenspieler in Schrott verwandelten, auf der Suche nach versteckten Backward-Masking-Botschaften, mussten sich die Musiker doch totlachen, angesichts ihre viel geileren Morse-Riffs!

Na gut, ich hör ja schon auf und komm zum Punkt. Was sich auf dem letzten Album “The Seventh Seal” bereits ankündigte, hat sich auf “S.O.S.” leider fortgesetzt. LEFAY scheinen sich in einem echten Inspirationstief zu befinden und so bietet das neue Album eben nur LEFAY-Durchschnitt. Diese Erkenntnis ist mir nicht leicht gefallen, aber angesichts des Materials auf “S.O.S.” kann ich nichts mehr beschönigen.

Auf “S.O.S.” wird nichts Neues geboten

“S.O.S.” bietet erneut einen Querschnitt dessen, was (MORGANA) LEFAY schon immer ausmachte und so gibt’s abwechslungsreichen Power Metal, der von Halbballaden (“Epicedium”) über schleppende Mid-Tempo-Nummern (“When Gargoyles Fly” – eindeutig die beste Nummer des Albums, die auch leichte Erinnerungen an das offizielle Debüt “Knowing just as I” weckt) bis zu Maschinengewehr-Riff-Songs (“Cimmerian Dream”) reicht.

Leider ist es aber so, dass man das, was auf “S.O.S.” geboten wird, alles schon mal aus dem Hause LEFAY gehört hat. Kleine Ausnahme ist der Rausschmeißer “The Choice” mit seinen ägyptisch angehauchten Melodien, aber auch dieser Song ist nur mit einem kleinen Gimmick aufgemotzt.

Haben sich LEFAY einen Schnellschuss erlaubt?

Besonders deutlich wird die Uninspiriertheit des Albums an den Lyrics, da es sich bei “S.O.S.” um ein Konzeptalbum handelt. Zwar gefällt mir die Idee des “Schläfers”, der die Welt durch seine Träume ins Chaos führt, ausgesprochen gut, doch schafft es das Album zu keiner Zeit, mir einen Schauer über den Rücken laufen zu lassen, wie es z.B. bei “Maleficium” der Fall war.

Vielleicht ist ja auch die Tatsache, dass das Album quasi auf den letzten Drücker entstanden ist, eine Erklärung für die Ideenlosigkeit von “S.O.S.” Meine persönliche Meinung ist, dass “S.O.S.” erneut ein echter Kracher hätte werden können, wenn die Jungs ein paar Monate früher ihren Arsch hochgekriegt hätten und etwas mehr Zeit für die Ausarbeitung der Musik, sowie die Umsetzung des Konzeptes investiert hätten.

LEFAY-Fan bleibe ich trotzdem.

Veröffentlichungstermin: 17.04.2000

Spielzeit: 52:36 Min.

Line-Up:

Charles Rytkönen – vocals
Tony Eriksson – guitar
Peter Grehn – guitar
Mikael Asentorp – bass
Robin Engström – drums

Produziert von Lefay
Label: Noise

Hompage: http://www.lefay.com

LEFAY “S.O.S.” Tracklist

1. Save our Souls
2. Cimmerian Dream
3. Sleepwalker
4. Epicedium
5. When Gargoyles fly
6. What dreams forbode
7. Bloodred Sky
8. Help me out of here
9. The Quest for reality
10. The Choice

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