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HAGGARD: Tales Of Ithiria

Nicht viel Neues im Hause HAGGARD. Statt Historie gibt es jetzt Fantasy, ansonsten ist alles beim Alten – sowohl im positiven als auch im negativen Sinne.

Große Neuerung im Hause HAGGARD. Nachdem man sich bislang mit historischen Figuren wie Nostradamus und Galileo Galilei befasste, hat es sich Chefdenker Asis Nasseri für Tales Of Ithiria nicht nehmen lassen, der Historie den Rücken zu kehren und stattdessen eine eigens erdachte Fantasy-Geschichte zu vertonen. Als Erzähler konnte er Mike Terrana gewinnen, aber der spielt ja eh überall mit, wo man ihn lässt, wenn auch sonst in anderer Position. Aber auch als Erzähler macht der Ausnahme-Drummer keine schlechte Figur. Aber ganz ehrlich? Das war es auch schon an Änderungen. Ansonsten führen HAGGARD ihr Konzept der Verbindung von klassischer Musik und Heavy Metal fort wie gewohnt. Herausgekommen ist dabei laut Labelinfo Ein Meisterwerk, das nicht nur die Grenzen zwischen Gut und Böse auslotet, sondern zugleich die Begrifflichkeiten Klassik und Metal in ein völlig neues Licht rückt und auf visionäre Wiese neu befruchtet. Huargh, da hat aber jemand ganz tief in die rethorische Trickkiste gegriffen und wohl auch ähnlich tief ins Glas geschaut.

Denn auch wenn Tales Of Ithiria sicher keinen HAGGARD-Fan enttäuschen wird, ist das vierte Album der Bayern vom Meisterwerk weit entfernt und neu befruchtet wird hier auch nix, denn wie gesagt, Neues wird nicht wirklich geboten. Leider gilt dies auch für die altbekannte Schwäche der Band, den metallischen Teil ihrer Alben produktionstechnisch stets äußerst stiefmütterlich zu behandeln. Die Gitarren dümpeln mal wieder so vor sich hin und das Gegrunze von Asis war ja eh noch nie so richtig prall. Schade, dass HAGGARD ihre an sich musikalisch ja durchaus hörenswerten Alben so immer wieder beschneiden, denn bei aller Liebe, an eine Band, die bei einem etablierten Label wie Drakkar unter Vertrag steht und jetzt auch immerhin auch schon das vierte Album in beachtlichen siebzehn Jahren Bandgeschichte vorlegt kann, nein, da muss man einfach höhere Ansprüche in Sachen Sound stellen. Warum schafft es jemand, der die Aufgabe bewältig, ein komplettes Orchester zu arrangieren, nicht, ein paar Rock-Instrumente vernünftig aufzunehmen? Ich bin ratlos.

Aber auch spielerisch hat man das Gefühl, dass das Metal-Instrumentarium nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Schade, dass zumindest der Gitarre nicht etwas mehr Spielraum zur Entfaltung gegeben wird. So bleiben sie größtenteils mehr oder weniger schmückendes Beiwerk. Das klingt jetzt alles sehr negativ, letztendlich werden HAGGARD aber mit ihrem neuen Album keinen Fan der Band enttäuschen, denn die genannten Mankos sind ja nichts Neues. Nein, die Stärken von Asis und seinen Mitstreitern liegen natürlich ganz klar im Klassik-Bereich. Die Songs sind allesamt gut arrangiert und die Gesänge, ob Solo oder Chöre sind erstklassig. In dem Bereich macht HAGGARD so schnell keiner was vor. Trotzdem muss ich sagen, dass mich ganz persönlich die Musik von HAGGARD nicht mehr so richtig zu reizen vermag. Aber wie gesagt – Fans der Band können mit Tales From Ithiria nichts falsch machen.

Veröffentlichungstermin: 29.08.2008

Spielzeit: 42:48 Min.

Line-Up:
Asis Nasseri – vocals, guitars

Label: Drakkar Records

Homepage: http://www.haggard.de

MySpace: http://www.myspace.com/haggard2007

Tracklist:
01. The Origin
02. Tales Of Ithiria
03. From Deep Within
04. Upon Fallen Autumn Leafs
05. In Des Königs Hallen
06. La Terra Santa
07. Vor Dem Sturme
08. The Sleeping Child
09. Hijo De La Luna
10. On These Endless Fields
11. The Hidden Sign

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